Die Handballerinnen des VfL Oldenburg stehen vor ihrem ersten Heimspiel in der Bundesligasaison 2021/22. Am Samstag, 18. September, 18 Uhr, empfängt die Mannschaft von Trainer Niels Bötel die HSG Bensheim/Auerbach – und darf endlich wieder vor heimischen Fans antreten.

14.Oktober 2020: An diesem Mittwochabend erlebten die 363 zugelassenen Zuschauer in der kleinen EWE-Arena einen packenden Schlagabtausch gegen den Thüringer HC, an dessen Ende die Oldenburgerinnen knapp mit 29:30 als Verlierer das Feld verließen. Danach mussten die VfL-Frauen mehr als elf Monate allein um Tore und Punkte kämpfen. Am Samstag hat das Warten nun endlich ein Ende: Die Fans kehren in die kleine EWE-Arena zurück. „Wir freuen uns schon alle darauf, dass wir endlich wieder ein Heimspiel vor Zuschauern haben“, blickt Niels Bötel auf die Partie am Samstag. Nach drei Corona-Fällen in seiner Mannschaft war das geplante Auftaktspiel gegen den Buxtehuder SV vor zwei Wochen kurzfristig verlegt worden. Nun soll es mit dem ersten Auftritt vor heimischer Kulisse unbedingt klappen.

Zumal sich die Huntestädterinnen in ihrem ersten Saisonspiel mit 20:30 bei Borussia Dortmund geschlagen geben mussten. Das soll gegen Bensheim/Auerbach ganz anders laufen. Die Gegnerinnen sind mit 1:3 Punkten in die neue Spielzeit gestartet. Auf das 22:22 gegen den Thüringer HC folgt am vergangenen Wochenende eine 28:36-Pleite gegen die Neckarsulmer Sportunion, nach der Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm insbesondere die „zu brave Abwehr“ samt der 36 Gegentore kritisierte. „Das Team hat in den ersten zwei Spielen zwei Gesichter gezeigt“, sagt auch VfL-Coach Bötel. Bereits in der vergangenen Saison sei die Truppe aus Südhessen mit Platz neun etwas hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. „Nach der Niederlage gegen Neckarsulm ist es vielleicht gar nicht so gut, dass wir ausgerechnet jetzt gegen sie spielen“, so Bötel. „Sie werden mit Sicherheit alles daran setzen, wieder ein so gutes Spiel wie gegen den THC hinzulegen.“

Auch deshalb benötige seine Mannschaft einen „sehr guten Tag“, um die Partie erfolgreich zu bestreiten. Besinnen solle man sich dabei auf die positiven Dinge aus dem Dortmund-Spiel – wie zum Beispiel die Defensivleistung. „Wir haben in der Abwehr sehr griffig gespielt. Darauf wird es auch am Samstag ankommen“, glaubt Bötel. Ein besonderes Augenmerk müsse seine Mannschaft dabei auf den gegnerischen Rückraum legen. Zu dem gehört auch Myrthe Schoenaker. Die Niederländerin trug von 2018 bis 2020 das Trikot des VfL Oldenburg, schloss sich nach einem Jahr bei der HSG Blomberg-Lippe zu dieser Saison den Flames an – und legte mit jeweils fünf Toren in den ersten beiden Begegnungen einen vielversprechenden Start hin. „Myrthe ist mit ihren Würfen und ihren Anspielen an den Kreis natürlich gefährlich“, weiß auch ihr ehemaliger Trainer Niels Bötel. Mit weiteren Spielerinnen wie Lisa Friedberger, Ines Ivancok und Sarah van Gulik würden den Flames sehr unterschiedliche Spielerinnen zur Verfügung stehen. „Sie spielen teilweise mit drei Rechtshänderinnen im Rückraum. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt der VfL-Trainer. Dazu kämen noch zwei schnelle Kreisläuferinnen. „Es wird keine einfache Aufgabe werden“, weiß Bötel, der ohne die sich in Quarantäne befindenden Spielerinnen Lana Teiken, Maike Schirmer und Toni Reinemann plant.

Angesprochen auf die Fanrückkehr in die kleine EWE-Arena ist Niels Bötel aber überzeugt: „Mit den Fans im Rücken lässt sich in dieser Saison der eine oder andere Sieg mehr holen.“ Warum nicht gleich am Samstag.