Dass sich die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg Mitte Oktober in dieser Situation befinden könnte, das war Trainer Niels Bötel schon vor dem Start der Saison klar. „Wenn man auf den Spielplan schaut, dann weiß man, dass wir zum Ende der Hin- und Rückrunde die wichtigen Spiele haben, wo wir punkten müssen“, hatte er im Interview gesagt. Eineinhalb Monate und vier Spiele später wartet seine Mannschaft noch auf die ersten Zähler in der Saison 2021/22. Druck verspürt Bötel vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch, 20. Oktober, 19 Uhr, bei der HSG Blomberg-Lippe aber nicht.
„Niemand steht gerne auf dem Tabellenplatz, auf dem wir uns aktuell befinden“, spricht Bötel den Relegationsplatz an, den die Oldenburgerinnen derzeit belegen. „Wir können aber gut einschätzen, wo unser Leistungsniveau ist. An Spielen wie gegen Leverkusen oder Metzingen haben die Mädels gesehen, dass wir gut arbeiten. Da hat nicht viel gefehlt, uns zu belohnen“, sagt der VfL-Coach. Die nächste Aufgabe in Blomberg dürfte nicht einfacher werden. Für die Gastgeberinnen, die nach einem Kreuzbandriss auf Nationalspielerin Nele Franz verzichten müssen, liegt das Duell gegen den VfL zwischen den beiden Begegnungen der zweiten Qualifikationsrunde zur EHF European League gegen den TuS Metzingen. Das Hinspiel entschied die HSG denkbar knapp mit 28:27 für sich, am Samstag folgte das Rückspiel.
„Blomberg spielt schnellen Handball und wirft darüber viele einfache Tore. Das wollen wir verhindern. Es wird darauf ankommen, ihr Spiel, ähnlich wie bei Metzingen, zu unterbrechen“, erzählt Bötel: „Das wird sicherlich nicht über die gesamten 60 Minuten möglich sein. Aber es kommt darauf an, wie Blomberg das annimmt.“
Helfen soll im Auswärtsspiel das gute Teamgefüge, auf das Niels Bötel auch in dieser Saison verweist. „Mit ein wenig mehr Glück oder Cleverness hätten wir die ersten Punkte vielleicht schon in der Tasche. Aber trotzdem gilt auch am Mittwoch, dass der Gegner gegen uns gewinnen muss, um seine Ziele zu erreichen“, sagt der VfL-Trainer: „Wir wollen es Blomberg so schwer wie möglich machen. Und vielleicht gelingt es uns dieses Mal, einen Punkt zu entführen.“ Befreit aufspielen heißt somit die Devise. Entscheidend ist die Partie gegen Blomberg noch nicht, die Duelle mit den Gegnern auf Augenhöhe stehen schließlich später bevor. So wie es Bötel vor dem Saisonstart eben formuliert hatte: „Für uns wird sich diese Saison ziehen.“