Erzielte gegen Leipzig sechs Tore: Merle Carstensen (Foto: Thorsten Helmerichs)

Da ist es, das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison: Mit einem 39:29 (20:14)-Sieg beim Zweitligisten HC Leipzig sind die Handballerinnen des VfL Oldenburg in die dritte Runde des DHB-Pokals eingezogen. Nun richtet sich der Blick aber auf die bevorstehenden Bundesliga-Aufgaben im Oktober.

„Die Mädels haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht.“ Zufrieden blickt Oldenburgs Trainer Niels Bötel auf den Pokalauftritt am Wochenende in Sachsen zurück. Nach drei Niederlagen zum Auftakt der Bundesligasaison feierte seine Mannschaft in der Spielzeit 2021/22 den ersten Sieg in einem Pflichtspiel.
Einfach machte es der Siebtplatzierte der aktuellen Zweitligatabelle den VfL-Frauen dabei aber nicht.

Insbesondere in den ersten 15 Minuten musste sich die Bötel-Sieben, bei der die mitgereiste Sophie Weyers nach einer Verletzung beim Aufwärmen nicht mitwirken konnte, mächtig strecken. „Man bereitet sich auch auf solch ein Spiel vor wie in der Bundesliga. Die wirklichen Stärken und Schwächen merkt man gegen vermeintlich kleinere Gegner aber meistens erst, wenn man gegeneinander spielt“, sagt Niels Bötel. So auch bei den Sächsinnen, die die sonst so sichere Oldenburger Defensive mächtig durcheinanderwirbelten. „Wir waren nicht griffig genug in der Abwehr, Leipzig hat das richtig gut gemacht“, lobte der VfL-Coach die gegnerische Seite.

Immerhin: In der Offensivbewegung präsentierte sich die Mannschaft ganz nach Bötels Geschmack. Wie im Vorfeld besprochen, erzielten die Huntestädterinnen viele Tore über die zweite Welle. „Die Aufgabe war es, schnell nach vorne zu spielen und erst im Sechs-gegen-Sechs mit siebter Feldspielerin zu agieren. Dass wir das erst nach zehn Minuten zum ersten Mal machen mussten, ist ein gutes Zeichen. Auch wenn wir einige freie Würfe liegengelassen haben“, sagte Bötel. So befand sich seine Truppe zwischenzeitlich auch im Hintertreffen (9:10/15. Minute), nahm danach aber das Zepter in die Hand.

Bis zehn Minuten vor dem Ende hatten die Oldenburgerinnen ihre Führung auf zwölf Tore ausgebaut (36:24). „Wir konnten gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigen, dass wir bereit sind, eine Schippe draufzulegen“, berichtete Bötel, der im Anschluss die Belastung auf seine Spielerinnen verteilte. In den darauffolgenden Minuten habe man aber oftmals zu hektisch agiert. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. „Es war schlussendlich ein typisches Pokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner“, konstatierte Niels Bötel. „Es ist schön, dass wir eine Runde weiter sind. Jetzt ist es aber wichtig, dass wir uns wieder auf die Liga konzentrieren“, fordert er.

Dort wartet auf die Oldenburgerinnen im Oktober ein hartes Programm. Am Mittwoch, 13. Oktober, geht es im Heimspiel gegen TuS Metzingen, danach folgen die Duelle mit der HSG Blomberg-Lippe, Buxtehuder SV und SG BBM Bietigheim. „Die nächsten Spiele werden nicht leicht“, weiß Niels Bötel: „Da war es wichtig, dass wir uns in Leipzig Selbstvertrauen holen konnten.“