Es war ein toller Kampf, eine beeindruckende Vorstellung der Oldenburger Bundesliga-Handballerinnen, doch am Ende zerplatzten die Hoffnungen auf den ersten Punktgewinn in dieser Saison in den letzten Sekunden. Während der VfL nach der Schlusssirene am Mittwochabend mit leeren Händen dastand, befanden sich die Punkte im Reisegepäck des TuS Metzingen, der die Partie 28:27 gewann – trotz 15:12-Halbzeitführung des VfL.

Dabei starteten die Oldenburgerinnen mutig, erzielten mit schnellen Gegenstößen zwischenzeitlich einen 4:2-Vorsprung und ließ sich auch von einem zwischenzeitlichen Führungswechsel nicht aus dem Konzept bringen.

Insbesondere aus dem Rückraum gelang es, den Anschluss zu halten. Und: Dank zweier Gegenstöße erarbeiteten sich die Gastgeberinnen mit Toren von Jane Martens die erneute Führung (14:12/27. Minute), die Pichlmeier zum 15:12-Halbzeitstand ausbaute. „Ich bin froh, dass wir gerade in der Abwehr so stark und sicher gestanden haben“, lobte VfL-Coach Niels Bötel den Auftritt seiner Mannschaft.

Der Vorsprung war rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff aber aufgebraucht (18:18). Doch auch darauf hatten die VfL-Frauen eine Antwort parat. Innerhalb von zwei Minuten erhöhte die Bötel-Sieben wieder auf drei Tore (21:18/44.). Nach Siebenmeter-Parade von Nele Reese gab es sogar die Chance auf den erstmaligen Vier-Tore-Vorsprung. Doch der blieb ungenutzt, das Spiel kippte. Denn während Metzingen sich noch einmal aufbäumte, schwanden auf Oldenburger Seite die Kräfte – zu viele Chancen blieben ungenutzt, die Fehler häuften sich. Die TusSies glichen acht Minuten vor dem Ende erneut aus (23:23), gingen kurz darauf zum ersten Mal in Halbzeit zwei in Führung. Coach Bötel brachte in der Schlussphase eine siebte Feldspielerin, Carstensen traf mit Heber zum 27:27. Doch in der Schlusssekunde entschied das Schiedsrichtergespann Christian und Fabian vom Dorff auf Siebenmeter für Metzingen. Den verwandelte Marlene Kalf nach Ablauf der 60 Spielminuten zum Endstand. „Mein Team hat heute alles rausgeholt“, zeigte sich Coach Bötel trotz Niederlage zufrieden. „Wichtig war, dass wir jetzt wissen, dass wir gegen eine Top-Mannschaft wie gegen Metzingen mithalten können.“

„Es ist total bitter, in der letzten Sekunde den Siebenmeter zu kassieren“, sagte VfL-Spielerin Maike Schirmer. „Wir waren am Ende vielleicht nicht clever genug. Aber wir haben heute einen großen Schritt gemacht.“ Ähnlich sah es ihr Trainer Niels Bötel: „Natürlich sind die Mädels heute enttäuscht. Ich bin mir aber sicher, dass die Köpfe in ein paar Stunden wieder nach oben gehen und sie wissen morgen oder übermorgen auch, was sie heute geleistet haben.“

VfL Oldenburg – TuS Metzingen 27:28 (15:12)

Renner, Reese – Teiken, Jongenelen (3), Hoitzing (3), Pichlmeier (8), Buhl, Martens (3), Carstensen (6/2), Schirmer (1), Knippert, Golla (4/1)