Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg haben einen großen Schritt in Richtung Final Four des DHB-Pokals gemacht. Im Achtelfinale schlugen die Huntestädterinnen Ligarivale Sport-Union Neckarsulm dank einer furiosen zweiten Halbzeit mit 34:29 (13:19). Beste VfL-Werferin war Kathrin Pichlmeier mit 13 Toren.

Es war wohl auch dem starken Start in die zweite Halbzeit zu verdanken, dass die Oldenburgerinnen am Ende die Partie im Kreis Heilbronn über den Einzug in die nächste Pokalrunde jubeln durften – auch wenn nach dem ersten Durchgang nicht viel dafürgesprochen hatte. Nach ausgeglichenem Beginn führten die VfL-Frauen nach 20 Minuten sogar mit 12:11, dann aber drehten die Gastgeberinnen auf, erspielten sich einen Vorsprung von sechs Toren. „Wir waren in der Abwehr nicht aggressiv genug, haben es nicht überzeugend gemacht“, kritisierte VfL-Trainer Niels Bötel das Defensivverhalten seiner Mannschaft im ersten Durchgang: „Wir haben unser Abwehrspiel vermissen lassen. Das haben wir in der Halbzeitpause angesprochen.“

Mit Erfolg: Furios startete Oldenburg in den zweiten Abschnitt, kam durch vier Tore der starken Kathrin Pichlmeier sowie einem Treffer von Lana Teiken direkt nach Wiederanpfiff auf 18:19 heran. „Wir haben in der Abwehr richtig gut zugelegt“, sah Bötel den Schlüssel zum späteren Erfolg. Insbesondere Irene Espinola Perez, die im ersten Abschnitt noch acht Treffer für die Gastgeberinnen erzielt hatte, kam kaum noch einmal zum Abschluss. „Wir haben einfache Ballgewinne von Neckarsulm provoziert, hatten vielleicht auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Aber unsere Wurfeffektivität war unheimlich gut“, so Bötel.

Angetrieben von den mitgereisten Fans übernahm Oldenburg durch einen Treffer von Paulina Golla nach 39 Minuten wieder die Führung – und baute diese bis zum Schlusspfiff auf fünf Tore aus. „Die Unterstützung unserer Fans war wieder super. Es ist großartig, dass sie die Reisen immer mitmachen. Das hilft enorm“, lobte Bötel. Nicht verwunderlich, dass Mannschaft und Fans nach Spielende den Sieg gemeinsam feierten. Das Wort Final Four dürfte dabei mit Sicherheit auch das eine oder andere Mal gefallen sein. „Das Final Four ist sicherlich von allen ein großer Traum“, verriet der VfL-Trainer: „Natürlich dürfen wir davon auch einen kleinen Moment träumen. Wir sind hier einen Schritt weitergekommen, geschafft haben wir es aber noch lange nicht“, mahnte er. Vielmehr ginge es darum, die Liga-Begegnungen bis zum Pokal-Viertelfinale zu gewinnen – insbesondere am kommenden Samstag bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten. Hier fordert Bötel: „Für den Klassenerhalt ist es wichtig, gegen Rosengarten zu erhöhen, um vor der Pause den Abstand zu vergrößern.“ Das Selbstvertrauen aus dem Pokal-Erfolg soll den Oldenburgerinnen für diese Aufgabe den nötigen Rückenwind verleihen.

VfL: Renner, Reese – Teiken (2), Reinemann (1), Jongenelen (3/3), Hoitzing (1), Pichlmeier (13/3), Buhl, Martens (2), Steffen (1), Carstensen (3), Schirmer (4), Knippert (1), Golla (3)