Vertragsverlängerung kurz vor den Weihnachtsfeiertagen: Luisa Knippert hat ihren im Sommer auslaufenden Vertrag bei Handball-Bundesligist VfL Oldenburg um zwei Jahre verlängert. Die Rückraumspielerin, die 2020 an die Hunte gewechselt war, unterschrieb einen Kontrakt bis 2024.

„Ich fühle mich hier in Oldenburg sehr wohl und freue mich, dass ich für zwei weitere Jahre im Team bleiben kann“, sagt Luisa Knippert, die im Sommer 2020 einen alles andere als einfachen Start in der Huntestadt hatte. „Am Anfang war alles etwas turbulent“, erzählt sie. Mitten in der Saisonvorbereitung musste sie Prüfungen für ihr Latinum ablegen, das für das Lehramtsstudium (Geschichte und Deutsch) notwendig war. Das änderte aber nichts daran, dass sie von Anfang an gut zurecht kam beim VfL. „Ich wurde super aufgenommen, habe mich sofort wohlgefühlt“, sagt Knippert. Und auch sportlich fasste die 1,77 Meter große Rückraumspielerin in ihrer Premierensaison mit 41 Toren in 29 Saisonspielen schnell Fuß im Handball-Oberhaus. „Dass ich so schnell so viele Spielanteile bekomme, damit hätte ich nicht gerechnet“, gesteht sie. „Allein vom Trainingsaufwand, der Intensität auf dem Feld ist es ein großer Schritt. Daran muss man sich sicherlich erst einmal gewöhnen“, so Knippert, die zuvor drei Jahre bei Zweitligist TVB Wuppertal spielte: „Der Abschluss der Saison mit dem Übertrumpfen des Saisonziels war die Krönung“

TSV 1887 Wuppertal, JSG Wuppertal, HSG Bergische Panther, Niederbergischer HC: Es waren einige Vereine für die Knippert nach dem Beginn bei ihrem Heimatverein Lüttringhauser TV in Remscheid aufgelaufen war, ehe sie ihr Weg in die B-Jugend des TSV Bayer Leverkusen führte. „In den ersten Jahren war mein Papa mein Trainer und wir haben geschaut, dass ich immer in der höchstmöglichen Liga spiele. Wichtig war es dann aber sicherlich, auch den großen Schritt, ohne meinen Papa zu machen“, erzählt die 23-Jährige, die mit der Leverkusen A-Jugend zweimal Deutsche Vizemeisterin wurde – und 2015 als B-Jugendliche bereits den Titel gewann. „Ich habe damals den entscheidenden Siebenmeter verwandelt und dabei gemerkt, dass ich auch unter Druck ganz gut funktionieren kann“, erzählt sie. Das Ziel Bundesliga hat sie seitdem nicht aus den Augen verloren und über Wuppertal den Weg nach Oldenburg gefunden.

Hier bestreitet Luisa Knippert aktuell ihr zweites Jahr in der Beletage. „Die Situation ist nicht ganz so entspannt wie gehofft. Ich bin aber optimistisch, dass wir gut in die nächste Phase der Saison kommen“, sagt sie. Dazu erhält sie auch immer mehr Spielanteile als Spielmacherin. „Ich habe schon in Wuppertal auf dieser Mitte gespielt. Ich freue mich sehr, dass ich die Chance bekomme, gewinne immer mehr an Sicherheit. Und es macht unheimlich viel Spaß.“ Für die Vertragsverlängerung habe in Oldenburg dabei das Gesamtpaket gesprochen: „Wir haben eine junge Mannschaft, ein junges Trainerteam. Mein Freund ist in Oldenburg und ich studiere hier.“ Und: „Ich finde, dass ich immer noch sehr viel lernen kann von und in meiner Mannschaft. Außerdem bleiben viele aus dem jungen Kader zusammen, wir können noch mehr zusammenwachsen“, sagt Knippert: „Ich finde es unheimlich spannend, was das Team gemeinsam noch erreichen kann.“

Lobende Worte gibt es auch von VfL-Trainer Niels Bötel: „Seitdem Lui bei uns ist, zeigt sie maximalen Einsatz. Sie hat gleich im ersten Jahr gezündet und eine starke Leistung gezeigt“, sagt der Coach. Mit fortlaufender Saison habe sie immer mehr Verantwortung übernehmen müssen. Das hat sich auch in dieser Spielzeit fortgesetzt, in der sie als Spielmacherin in eine neue Rolle geschlüpft ist. „Das war noch einmal ein kleiner ,Neuanfang‘, da es eine ganz andere körperliche und psychische Belastung ist“, erklärt Bötel: „Sie hat bereits eine tolle Entwicklung hingelegt und zeigt immer vorbildlichen Einsatz – ganz egal ob im Spiel oder im Training.“