Handball-Bundesligist VfL Oldenburg treibt seine Personalplanungen für die Zukunft voran. Nach Toni Reinemann und Marie Steffen hat nun auch Jane Martens ihren Vertrag verlängert. Die Außenspielerinnen bleibt der Huntestadt bis mindestens 2024 erhalten.

15. Februar 2017: Als der VfL Oldenburg am Mittwochabend in der kleinen EWE-Arena gegen den Thüringer HC antritt, geht für die 17-jährige Jane Martens ein Traum in Erfüllung: Zum ersten Mal gehört sie zum Kader des Bundesligisten. „Zu der Zeit gab es in der Mannschaft viel Verletzungspech“, erzählt Martens. Die Schülerin gehört damals eigentlich zum Aufgebot der zweiten Oldenburger Mannschaft in der 3. Liga und den A-Juniorinnen des VfL, als ihr Handy klingelt. Am anderen Ende ist Leszek Krowicki, Trainer der Bundesliga-Mannschaft. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie er mir erklärt hat, dass ich im nächsten Spiel im Kader stehe“, sagt Martens. Ausgerechnet gegen den amtierenden Deutschen Meister bestreitet das Talent somit ihre erste Partie im Handball-Oberhaus. „Wir haben das Spiel damals hoch verloren. Ich habe aber recht viel Spielzeit bekommen und sogar mein erstes Tor geworfen. Es war auf jeden Fall ein wahnsinnig tolles Gefühl und ein ganz besonderes Erlebnis“, verrät die Außenspielerin.

Seitdem sind zahlreiche Bundesligabegegnungen dazu gekommen. Und – so viel steht fest: Es werden noch viele weitere folgen. Zu Beginn der Vorweihnachtszeit hat Jane Martens ihren im Sommer auslaufenden Vertrag beim VfL um zwei Jahre bis 2024 verlängert. „Für mich gab es gar keine andere Option“, sagt die 22-Jährige. „Das Team und das Umfeld passen einfach, dazu komme ich aus der Gegend“, sagt die Medizinische Fachangestellte. Seit 2012 ist Martens Teil des VfL, wechselte in der C-Jugend von ihrem Heimatverein SVE Wiefelstede (Kreis Ammerland) ins benachbarte Oldenburg. Dass ihr Weg sie bis in die Bundesliga führen würde, damit hatte sie damals nicht wirklich gerechnet. „Natürlich war es ein kleiner Traum, einmal in der Bundesliga zu spielen“, erzählt Martens: „Ich glaube jedes kleine Handball-Mädchen hat schon einmal davon geträumt.“

Auf der Linksaußenposition hat sich Martens seit ihrem Debüt zu einem festen Bestandteil entwickelt. Nach einer Schulteroperation im Sommer ist sie in dieser Saison wieder durchgestartet – samt 18 erzielten Toren. „Die Operation hat auf jeden Fall super geholfen“, sagt die VfL-Handballerin: „Anfangs hatte ich noch ein paar Probleme, das wird aber von Woche zu Woche besser. Die Operation war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.“ So sei sie mit ihrer eigenen Leistung wieder deutlich zufriedener.

Das sieht auch Andreas Lampe, Geschäftsführer der Oldenburger Handballerinnen, so: „Wir sind sehr froh über die Verlängerung mit Jane. Sie gehört zu den Spielerinnen unserer erfolgreichen Jahrgängen 1999 bis 2001, die in der Jugend bereits sehr erfolgreich gespielt haben und das nun auch in der Bundesliga erreichen wollen.“ Gemeinsam mit Lana Teiken sei sie das „optimale Gespann auf der linken Seite“: „Sie ergänzen sich gut und wir freuen uns darauf, dass wir die nächsten Jahre mit unseren jungen Eigengewächsen weiterarbeiten können“, so Lampe.

Mit dem verlängerten Vertrag geht es für Jane Martens und den VfL nach der WM-Pause Ende Dezember in der Bundesliga weiter. Jeweils zwei Siege in der Liga und im Pokal hat die junge Oldenburger Mannschaft bisher gefeiert – eine Ausbeute, mit der sie größtenteils zufrieden ist. „Wir konnten alle große Gegner mindestens eine Halbzeit ärgern. Insbesondere das Pokalspiel gegen Neckarsulm war Spitzenklasse. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt hängen lassen.“ Auch wenn die Bundesliganiederlage in Rosengarten zuletzt ein kleiner Rückschritt gewesen sei – mit dem VfL will Martens in der Zukunft „noch viele Erfolge feiern“. „Ich möchte dem Verein etwas für das zurückgeben, was er mir als Chance gegeben hat“, sagt sie.