Jetzt aber wirklich: Nach den coronabedingten Absagen der Begegnungen gegen den Thüringer HC und die Neckarsulmer Sportunion bestreiten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg am Sonntag, 16.30 Uhr, ihr erstes Spiel im Jahr 2022. Zu Gast in der kleinen EWE-Arena ist Überraschungsmannschaft SV Union Halle-Neustadt.

So wirklich in einen Rhythmus konnten die Oldenburgerinnen nach der WM-Pause noch nicht finden. Nach dem wichtigen Sieg gegen die HSG Bad Wildungen Vipers wurden die beiden geplanten Spiele im Januar abgesagt.

Klagen will VfL-Coach Niels Bötel deshalb aber nicht. „Wir sind nicht die einzige Mannschaft, die das betrifft“, sagt er mit Blick auf einige Spielverlegungen in den vergangenen Wochen. „Wir stellen uns so darauf ein, wie es kommt. Wichtig ist, dass wir heiß sind, die zwei Punkte zu holen. Darauf fokussieren wir uns.“

Auf diesen Fokus dürfte es am Sonntag womöglich ankommen. Nach einem respektablen zwölften Platz 2020/21 – Saison eins nach dem Aufstieg – stehen die Union-Handballerinnen in dieser Spielzeit mit 10:10 Punkten auf Rang sechs, mussten nach der WM-Pause aber zwei Niederlagen gegen Bayer Leverkusen (21:24) und Metzingen (25:33) hinnehmen. „Sie sind eine Mannschaft mit unheimlich viel Selbstvertrauen“, erzählt Niels Bötel. Spielerinnen wie Camilla Askebjerg Madsen würden vor Power strotzen, dazu kommen die ehemaligen Oldenburgerinnen Simone Petersen und Helene Mikkelsen im Rückraum. „Gerade Helena ist unheimlich wurfgewaltig“, sagt Bötel über die Top-Torschützin der SV Union (42 Tore). „Sie haben sich mit guten Leistungen ihren aktuellen Platz erkämpft und stehen dort auch zurecht“, findet der VfL-Coach.

Sein Team musste in den vergangenen zweieinhalb Wochen den Fokus ausnahmslos auf das Training legen, gepaart mit der Vorbereitung auf die eigentlich geplanten Spiele. „Wir haben da eine ganz gute Mischung an Arbeit in Defensive und Offensive gefunden“, berichtet Bötel: „Wir hatten den normalen Ablauf vor einem Spieltag, da die Absage der Spiele erst relativ spät erfolgt sind.“

Nun soll es im dritten Anlauf also mit dem ersten Spiel in 2022 klappen – und dem ersten zweiten Heimspiel in dieser Saison zur eigentlichen Anwurfzeit am Sonntag um 16.30 Uhr. „Das ist natürlich schon etwas anderes“, sagt Bötel, der sich freut, dass auch gegen Halle Zuschauer in der Halle zugelassen sind: „Auch wenn es nur ein begrenztes Kontingent gibt – wir freuen uns über jeden Zuschauer und wollen alles geben, das Spiel zu gewinnen.“