Es war der doppelte Nackenschlag in letzter Sekunde: Zwei Mal in Folge mussten sich die Frauen des VfL Oldenburg in ihren Begegnungen der Handball-Bundesliga gegen die Sport-Union Neckarsulm und die HSG Blomberg-Lippe trotz guter Leistungen mit der Schlusssirene geschlagen geben. Nun hofft das Team von Trainer Niels Bötel am Mittwoch, 19.30 Uhr, im Derby beim Buxtehuder SV (Sportzentrum Hansestraße), einem der Top-Teams der Liga ein Bein zu stellen.

„Natürlich ist es ärgerlich, zwei Mal in Folge mit nur einem Tor zu verlieren“, sagt Niels Bötel: „Wir hätten bei beiden Spielen mindestens einen Punkt holen müssen.“ Aufstecken wollen die Huntestädterinnen trotz der bitteren Pleiten aber keineswegs. „Das waren zwei Teams, die deutlich andere Ziele als wir haben. Wir können viele gute Sachen aus den Spielen mitnehmen.“ Auch mit Blick auf die aktuelle Tabelle, in der Bad Wildungen auf dem Relegationsplatz bis auf zwei Punkte an den VfL herangerückt ist, lässt sich der Trainer keine Nervosität anmerken. „An der Situation zum Beginn der Saison hat sich nichts geändert“, betont Bötel: „Wir haben dort schon gesagt, dass die entscheidenden Spiele für uns erst später in der Hin- und Rückrunde kommen. Bis dahin wollen wir aber versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.“

Das wird auch beim Gastspiel beim Buxtehuder SV am Mittwoch nicht anders sein. „Sie spielen eine überragende Saison“, blickt Bötel anerkennend auf den niedersächsischen Kontrahenten. 22:10 Punkte hat der BSV in dieser Spielzeit schon gesammelt, steht derzeit auf einem starken dritten Tabellenplatz. In den vergangenen neun Spielen in Liga und Pokal feierte das Team von Trainer Dirk Leun sieben Siege, musste sich nur gegen Blomberg und Dortmund geschlagen geben. „Sie wollen nach Europa, müssen uns dafür aber schlagen. Wir wollen Buxtehude ärgern. Mal schauen, was nach den zwei Tagen Pause schon wieder möglich ist“, so Bötel.

Dass die Oldenburgerinnen dem BSV ein Bein stellen können, das bewiesen sie im Hinspiel Ende Oktober. Dort feierten sie in eigener Halle einen 24:22-Erfolg. „Wir müssen ihren Spielstil brechen“, ist Bötel überzeugt: „Sie spielen derzeit mit viel Selbstvertrauen, fast jeder Pass kommt an und die Torhüterinnen halten richtig gut. Für uns kommt es darauf an, geduldig zu sein, uns unsere Chancen herauszuspielen und diese dann auch zu nutzen.“ Die Chancenverwertung war wohl das größte Manko bei den vergangenen beiden Niederlagen, das es in den Griff zu bekommen gilt. Deutlich besser präsentierte sich der VfL in der Defensive. „Wir müssen wieder aggressiv in der Abwehr spielen. Buxtehude spielt eine gute erste und zweite Welle. Die müssen wir unterbrechen“, fordert Bötel: „Im Sechs-gegen-sechs können wir in der Abwehr gut dagegenhalten. Hier müssen wir die Achse mit Rückraum und Kreis in den Griff bekommen.“