Wieder war es eng, wieder machten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg dem favorisierten Gegner das Leben schwer, hatten die Chance auf einen Punktgewinn. Doch am Ende war es wie in den beiden Spielen gegen Neckarsulm und Blomberg zuvor: Auch beim Buxtehuder SV musste sich die Mannschaft von Trainer Niels Bötel am Mittwochabend nach einer spannenden Schlussphase knapp mit 25:27 (10:11) geschlagen geben.

Als sich die Handballerinnen des Tabellendritten aus Buxtehude erleichtert in den Armen lagen, schlichen die Oldenburger Handballerinnen vom Feld. Erneut hatten die Huntestädterinnen mit enormem Aufwand und tollem Kampfgeist den Favoriten an den Rand einer Niederlage gebracht, die letzten Kraftreserven mobilisiert. Am Ende konnten sie sich aber wieder nicht belohnen – und für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf sorgen.

Dabei hatten die Oldenburgerinnen einen perfekten Start hingelegt, der bei vielen Zuschauern in der Buxtehuder „Hölle Nord“ wohl für verwunderte Blicke sorgte. Mit einer kompromisslosen Abwehr, einer starken Nele Reese im Tor und effektiven Angriffen – die sich von der offensiven BSV-Abwehr nicht stoppen ließen – hatten sich die Gäste schnell einen 5:1-Vorsprung erspielt, der Buxtehudes Trainer Dirk Leun bereits nach nicht einmal fünf Minuten veranlasste, seine erste Auszeit zu nehmen. „Wir sind gut gestartet, haben dort aber eine Menge Chancen ausgelassen, die am Ende eben bestraft werden“, konstatierte Coach Niels Bötel nach der Partie. Spätestens nach dem 6:3 (17. Minute) gerieten die Oldenburgerinnen mehr und mehr in Bedrängnis, lagen keine zehn Minuten später zurück (7:10/25. Minute). Dich die Bötel-Sieben kämpfte sich bis zur Halbzeit aber noch einmal auf ein Tor heran. „Ich glaube auf beiden Seiten haben heute die Abwehrreihen mit den Torhüterinnen stark gespielt – das zeigt auch das Ergebnis mit den erzielten Toren am Ende“, sagte der VfL-Coach.

Der 10:11-Anschluss gab seiner Mannschaft für den Start in den zweiten Durchgang jedenfalls den nötigen Rückenwind. Der VfL hielt den Anschluss, ging beim 17:16 wieder in Führung und lieferte sich bis in die Schlussphase ein enges Duell mit dem Tabellendritten. Dabei verteidigten die Oldenburgerinnen bis zum 21:19 (46. Minute) durch die treffsichere Siebenmeterschützin Merle Carstensen sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung. In die letzten fünf Minuten ging der VfL dann aber mit einem 23:24-Rückstand. Und auch dieses Mal klappte es nicht mit einem Punktgewinn. „In der letzten Saison sind viele Bälle vom Pfosten aus noch ins Tor gegangen, in diesem Jahr springen die Bälle dann eben raus. Dementsprechend verlieren wir die engen Spiele“, sagte Bötel. Die Chancen, die Buxtehude ausließ, konnten die Gäste in der eigenen Vorwärtsbewegung jedenfalls nicht nutzen – auch als sich 90 Sekunden vor dem Ende noch einmal die Chance auf den Ausgleich ergab. „Am Ende hat man nach dem Spiel am Sonntag gemerkt, dass die Arme und Beine müde geworden sind und Buxtehude es aus dem Rückraum deutlich besser gestaltet und am Ende verdient gewonnen hat“, zeigte sich Bötel als guter Verlierer: „Wir fighten und kämpfen, müssen nur am Ende auch einmal die Punkte mitnehmen.“

Buxtehuder SV – VfL Oldenburg 27:25 (11:10)

VfL: Reese, Rump –  Teiken, Reinemann, Hoitzing, Pichlmeier (4), Buhl, Martens (1), Steffen (3), Carstensen (10/8), Schirmer (2), Knippert (4), Golla (1)