Vor einem schweren Heimspiel stehen die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg. Vier Tage nach dem wichtigen Erfolg im Abstiegskampf gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten empfängt das Team von Trainer Niels Bötel am Mittwoch, 19.30 Uhr, den amtierenden Deutschen Meister und aktuellen Tabellenzweiten Borussia Dortmund in der kleinen EWE-Arena.

Als die Schlusssirene ertönte, da war die Erleichterung in der kleinen Oldenburger EWE-Arena spürbar – egal ob bei den Spielerinnen, dem Trainerteam oder den Zuschauern. Der 30:22 (15:12)-Sieg gegen Rosengarten verschaffte den VfL-Frauen im Abstiegskampf ein wenig Luft. Doch auch wenn die zwei Punkte nach den knappen Niederlagen zuvor in der Seele guttaten – gebannt sind die Abstiegssorgen damit noch nicht. Deshalb gilt für die Huntestädterinnen, in den verbleibenden sieben Saisonspielen noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Eine der schwersten Aufgaben wartet dabei mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund.

„Ich glaube man hat gemerkt, dass allen eine Last abgefallen ist“, blickt Niels Bötel auf die erste Trainingseinheit nach dem Derbysieg zurück. In Euphorie brechen die Oldenburger Handballerinnen aber nicht aus. „Die zwei Punkte sind schön, aber das Ziel Klassenerhalt ist noch nicht erreicht. Darauf sind wir alle fokussiert und wissen, dass wir dafür noch den einen oder anderen Punkt brauchen“, so Bötel. Deshalb lag der Fokus schnell auf der Vorbereitung auf das anstehende Duell mit dem BVB.

Der VfL-Coach sieht im Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten „sehr viel Arbeit“ auf seine Spielerinnen zukommen. „Die Mannschaft hat eine richtig gute Saison in der Champions League gespielt und gegen Teams Punkte geholt, mit denen so nicht zu rechnen war“, sagt Bötel. Mit Alina Grijseels stellte der BVB dazu eine der Top-Torschützinnen der bisherigen Champions League-Saison. Allein auf sie zu fokussieren, wird aber sicherlich nicht ausreichen. „Dortmund ist wurfstark – egal ob aus dem Rückraum, vom Kreis oder über die Außen. Wenn sie ihre Leistung von 100 Prozent abrufen, dann wird es schwer, gegen sie etwas zu holen.“ Sollte der große Favorit aber ins Straucheln kommen, dann will die Bötel-Sieben zur Stelle sein. „Wir schauen auf uns“, kündigt der Coach an, nachdem sein Team bereits am Sonntag gegen Rosengarten eine kämpferische Leistung gezeigt hatte: „Es ist nicht so leicht, das Spiel aus den Knochen zu bekommen. Wir wollen vor Ostern aber noch einmal alle Kräfte mobilisieren.“

Um mehr Alternativen für die Partie zu haben, dürften nach dem geschafften Klassenerhalt der zweiten Mannschaft in der 3. Liga wohl auch Lena Klöcker und Sophie Weyers wieder ins Aufgebot des Bundesliga-Teams rücken. „Damit stehen uns allein schon im Training mehr Spielerinnen zur Verfügung, das hilft bei der Belastungssteuerung“, erklärt Niels Bötel: „Sie haben es sich verdient, im Training der ersten Mannschaft dabei zu sein und Bundesliga-Luft zu schnuppern. Ich glaube allein schon in der EWE-Arena aufzulaufen ist für die Mädels aus der Region etwas Besonderes.“