Die Handballerinnen des VfL Oldenburg werden in der kommenden Saison an der EHF European League teilnehmen. Die Qualifikation hatten die Oldenburgerinnen mit der Finalteilnahme am DHB-Pokal geschafft – nun sind auch die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt. Für den Verein ist es die erste Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb seit der Saison 2016/17.

2018 war sie da die Chance. Mit dem Sieg im DHB-Pokal hatten die Huntestädterinnen sich einen Startplatz für das internationale Geschäft gesichert. Am Ende musste man beim VfL aber das finanzielle Risiko abwägen – und entschied sich gegen die Teilnahme.

„Sportlich hat das damals echt wehgetan“, erinnert sich Andreas Lampe. Der heutige Geschäftsführer war damals noch Co-Trainer an der Seite von Coach Niels Bötel – dem er mit dem Beginn seiner neuen Tätigkeit ein Versprechen gab: Sollte er es noch einmal schaffen, sich mit Oldenburg für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, dann würde Lampe alles dafür tun, um die Teilnahme zu ermöglichen. Rund eine Woche nach dem Finaleinzug im DHB-Pokal und dem damit verbundenen European League-Startplatz steht nun fest: Versprechen gehalten!

„Es war mir eine absolute Herzensangelegenheit der Mannschaft, dem Trainerteam und dem gesamten Verein noch einmal die Chance zu geben, international zu spielen“, sagt Geschäftsführer Lampe: „So bin ich auch in den Gesprächen aufgetreten.“ Bereits nach dem Finale in Stuttgart wurden die ersten Ideen geschmiedet, danach gab es für den 36-Jährigen weder Wochenende noch Feiertage. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Wir haben eine großartige Unterstützung erfahren – ganz egal ob von Partnern, Sponsoren oder Fans“, erzählt Lampe. So wurde allein bei einer Trikotversteigerung mit über 8.000 Euro ein „Wahnsinns-Ergebnis“ (Lampe) erzielt. „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft, was sie sportlich geleistet haben und sehr froh darüber, dass wir mit den internationalen Spielen das nächste Kapitel in der Ära Bötel schreiben können. Ich freue mich darauf schon jetzt riesig“, verrät der Geschäftsführer: „Ich bin überwältigt und stolz auf alle, die dazu beigetragen haben, dass wir in der nächsten Saison an der European League teilnehmen können.“

Bei der Mannschaft, die sich nach der kräftezehrenden Spielzeit nun in der Sommerpause befindet, dürfte die Vorfreude auf die kommende Saison mit der internationalen Teilnahme sicherlich noch einmal mehr steigen. „Hier sind alle Leistungssportlerinnen, die tagtäglich dafür gearbeitet haben und sich das mit ihrer Leistung auch mehr als verdient haben“, sagt Coach Niels Bötel, der betont: „Wenn man erfolgreich spielt und das Finale im DHB-Pokal erreicht, ist es das natürlichste, dass man auch im Europapokal spielen möchte. Ich glaube das steht außer Frage.“ Auch deshalb sei er sich sicher gewesen, dass der Verein „alle Hebel in Bewegung setzt“. Bötel: „Auch für mich ist es natürlich etwas Besonderes, dort zum ersten Mal spielen zu können. Und ich bin mir sicher, dass es für die Mannschaft genauso ist.“