Es geht wieder los: Eine Woche nach dem Supercup gegen die SG BBM Bietigheim startet für die Handballerinnen des VfL Oldenburg am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Thüringer HC die Bundesligasaison 2022/23. Anpfiff in der kleinen EWE-Arena ist um 16.30 Uhr.

Es war das Ende einer intensiven Vorbereitung. Mit dem 26:38 (16:20) im Supercup gegen Bietigheim schloss der Pokalfinalist aus Oldenburg die sportlichen Planungen auf den Saisonstart ab. Die Partie gegen den Meister- und Pokalsieger hatte VfL-Coach Niels Bötel im Vorfeld als Belohnung aus der vergangenen Spielzeit gesehen.

Und: Vor heimischem Publikum spielten die Huntestädterinnen zunächst gut mit, konnten bis nach dem Seitenwechsel den Anschluss halten. „Wir haben das Spiel 45 Minuten lang offenhalten können“, resümierte Bötel. In der Schlussphase spielte die SG dann ihre Qualität von der Bank aus. „Sie haben unsere Fehler am Ende des Spiels gut ausgenutzt“, so Bötel. Dennoch fiel das Fazit positiv aus: „Gerade unser Verhalten im Sechs-gegen-sechs in der Abwehr und Angriff hat mir gut gefallen“, betont der 35-Jährige, der am Sonntag in seine sechste Saison als Oldenburger Trainer geht.

Auch mit Blick auf die gesamte Vorbereitung ist Niels Bötel zufrieden. Nur wenige Neuzugänge ermöglichten es ihm, frühzeitig den Fokus auf andere Dinge als in den Vorjahren zu legen. In den Testspielen ließ man unter anderem mit einem Sieg gegen den niederländischen Meister Venlo aufhorchen. Hier gelang es den VfL-Handballerinnen auch, die Ausfälle auf der linken Außenbahn zu kompensieren. Denn: Mit Jane Martens und Lana Teiken werden zum Saisonstart gleich zwei Spielerinnen ausfallen. Deshalb kehrt auch Oldenburgs langjährige Kapitänin Kim Birke vorerst ins Aufgebot zurück. Ebenfalls neu im VfL-Dress sind Torhüterin Sophie Fasold und Kreisläuferin Lena Feiniler, die im Sommer zum Pokalfinalisten dazustießen.

Deutlich mehr neue Gesichter gibt es bei Auftaktgegner Thüringer HC. So musste Trainer Herbert Müller gleich zehn neue Spielerinnen integrieren. Umso überraschter dürfte er wohl über die Erfolge in der Vorbereitung gewesen sein. Ab Anfang Juli absolvierte der Tabellenvierte der Vorsaison mehrere Vorbereitungsspiele und Turniere gegen nationale und internationale Spitzenmannschaften aus Tschechien, Rumänien und Polen. Die Bilanz: In keinem der Spiele war der THC zu schlagen. „Trotz der vielen neuen Spielerinnen sind sie schon sehr weit“, muss auch Niels Bötel anerkennen: „Das spricht aber auch für der Qualität, die Thüringen in dieser Saison dazu bekommen hat.“ In seiner Analyse hat der Oldenburger Coach kaum technische Fehler ausgemacht und verschiedene Formationen beobachtet. „Auch wenn es sich abgezeichnet hat, bin bin gespannt, wer wo spielen wird und wie sie auftreten werden“, sagt er: „Sie haben auf jeden Fall eine richtig gute Mannschaft, mit der sie um Platz zwei mitspielen können.

Gegen dieses Top-Team gilt es für seine Mannschaft nun dagegenzuhalten. Auch mit dem personellen Engpass auf Linksaußen und der Verletzung von Kapitänin Merle Carstensen sei das Team gut eingespielt. „Trotz der Ausfälle spielen wir im Timing sowohl im Angriff als auch in der Abwehr gut zusammen“, sagt Bötel: „Es wird darauf ankommen, inwieweit wir Thüringen unser Spiel in der Abwehr aufzwingen können – und dann, ob die Kräfte bis zum Ende halten.“