In der kleinen EWE-Arena bestreiten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg ihren Re-Start nach der EM-Pause. Am Sonntag, 16.30 Uhr, empfängt das Team von Trainer Niels Bötel die Sport-Union Neckarsulm. Für die Oldenburgerinnen gilt es, in den anstehenden Begegnungen in der Liga, im Pokal und in Europa an die guten Leistungen vor der EM-Pause anzuknüpfen.

Erst der Sieg und das Weiterkommen in der EHF European League gegen Hypo Niederösterreich, dann der Erfolg im DHB-Pokal bei der HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen und zum Abschluss noch die zwei stark erkämpften Punkte in der Liga gegen die HSG Bensheim/Auerbach: Die Oldenburger Handballerinnen legten vor der EM-Pause eine perfekte Woche aus drei Siegen hin. Nun gilt es für die Huntestädterinnen, an diese guten Leistungen anzuknüpfen – auch, wenn das im Duell mit der Sport-Union Neckarsulm alles andere als einfach wird.

Denn: Mit 5:5 Punkte steht der VfL (Platz 7) in der Tabelle zwar vor der Sport-Union, hat in der Liga aber auch schon zwei Begegnungen mehr als die Gäste (Sieg gegen Aufsteiger Waiblingen und Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Bad Wildungen) absolviert. „Sie haben sicherlich noch nicht das geleistet, was sie eigentlich wollten und müssten mit mehr Punkten dastehen“, blickt Oldenburgs Trainer Niels Bötel auf die Gegnerinnen: „Von den Einzelspielerinnen gehören sie auf jeden Fall zu den Teams, die um die europäischen Wettbewerbe mitspielen. Auch deshalb müssen sie gegen uns unbedingt gewinnen und haben sich im Vorfeld vielleicht noch intensiver mit uns auseinandergesetzt, um die zwei Punkte zu holen.“ Es gibt somit gute Gründe, dass die Bötel-Sieben gewarnt in die Begegnung geht und versuchen will, dagegenzuhalten und insbesondere aggressiv zu decken. „Es wird ein schweres Stück Arbeit, in dem es wichtig wird, dass wir unser Spiel zeigen“, so Bötel.

Ohnehin sehen sich die VfL-Frauen nach der einmonatigen Pause gut gewappnet für das teils straffe Programm, das ihnen in den Wochen der Weihnachtszeit bevorsteht. „Die Frische ist wieder da“, berichtet Bötel: „Nach den vielen Spielen im Oktober ging es darum, wieder Luft zu schnappen und uns komplett zu regenerieren. Wir wissen aber auch, dass wir erst fünf von 26 Ligaspielen absolviert – und somit noch eine Menge vor uns haben.“ Mit Ausnahme der Langzeitverletzten Kathrin Pichlmeier und Luisa Knippert steht dem VfL-Trainer dabei das komplette Aufgebot zur Verfügung, das während der Pause noch durch Rückraumspezialistin Merle Heidergott ergänzt wurde. „Wir haben die Zeit genutzt, sie ins Spielsystem zu integrieren und, um so weitere Alternativen zu bekommen“, erklärt Bötel.

Die Alternativen dürften sicherlich auch schon gegen Neckarsulm wichtig werden – bei einem Team, dessen Gesicht sich im Sommer sehr verändert hat. Sei es mit der Verpflichtung der ehemaligen Bietigheimerin Walentyna Salamacha im Tor, Spielmacherin Fatos Kücükyildiz (vorher HL Buchholz 08-Rosengarten und Borussia Dortmund), Kreisläuferin Luisa Schulze (SG BBM Bietigheim) oder die bisherige Top-Torschützin Nina Engel (SV Werder Bremen). „Es wird darauf ankommen, wie wir den Rückraum um Fatos – die das Spiel sehr gut steuert und ihre Nebenleute sehr gut einsetzt – und die beiden starken Kreisläuferinnen um Luisa Schulze und Sharon Nooitmeer in den Griff bekommen“, sagt Bötel: „Da wird viel auf uns zukommen. Wir müssen also von Beginn an fighten.“