Die Handballerinnen des VfL Oldenburg haben das Bundesliga-Derby beim Buxtehuder SV gewonnen. In einer kampfbetonten Partie bewiesen die VfL-Handballerinnen dabei den unbedingten Siegeswillen und setzten sich mit 25:23 (14:13) durch. Damit feierte das Team von Trainer Niels Bötel den dritten Bundesligasieg in Folge, behauptete den sechsten Tabellenplatz – und zog mit dem niedersächsischen Kontrahenten mit nun 9:5 Punkten gleich.

„Derbysieger, Derbysieger“ schallte es am Mittwochabend kurz nach 21 Uhr durch die Halle Nord in Buxtehude. Freudestrahlend feierten die Oldenburger Handballerinnen, gemeinsam mit den mitgereisten Fans, den vierten Saisonsieg, mit dem die Huntestädterinnen gleichzeitig ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte festigten. Einzig die Verletzung von Paulina Golla trübte die Oldenburger Feierstimmung ein wenig.

Dabei war der VfL nicht optimal in die Partie gestartet. Nach dem 3:2 durch Merle Carstensen (9. Minute) war das Tore-Werfen in den nächsten fünf Minuten den Gastgeberinnen vorbehalten, die sich einen Vorsprung von vier Treffern erarbeiteten (7:3). Doch der VfL ließ sich davon keineswegs abschrecken, blies bis zur Halbzeitpause zur Aufholjagd. Angeführt von einer starken Paulina Golla glich der VfL nicht nur aus, sondern ging kurz vor dem Seitenwechsel sogar in Führung. „Wir haben heute wieder über 60 Minuten gefightet“, sagte Bötel über den Auftritt seiner Mannschaft. 

Die Führung schien nach dem Seitenwechsel zusätzliche Kräfte freizusetzen. Einzig das 14:14 konnte Buxtehude direkt nach Wiederanpfiff noch erzielen, ehe sich der VfL mit einem Lauf von fünf Toren einen komfortablen Vorsprung erspielte. Ausgerechnet in dieser Phase, in dem die Oldenburgerinnen immer mehr das Spielkommando übernahmen, verletzte sich Rückraumspielerin Paulina Golla an alter Wirkungsstätte am Fuß und konnte das Spielfeld unter Schmerzen nur gestützt verlassen. „Dass zu unseren Ausfällen sich mit Paulina während des Spiels noch eine weitere Spielerin verletzt hat ist enorm bitter“, sagte Coach Bötel: „Wir müssen jetzt erst einmal in Ruhe schauen, wie schlimm es ist.“ 

Seine Mannschaft musste den Golla-Ausfall erst einmal verkraften, dafür nutzten die Gastgeberinnen ihre Chance, kamen mit drei Treffern wieder auf 17:19 (45.) heran. Dass die Oldenburgerinnen sich von diesem Schock erholten, den Negativlauf stoppten und den Vorsprung bis ins Ziel retteten, hatten sie schlussendlich ihrem unbedingten Siegeswillen zu verdanken, den sie während der gesamten Partie über an den Tag legten. Julia Renner, die nach den Ausfällen von Sophie Fasold und Nele Reese die Begegnung über im Tor stand, hielt am Ende den Sieg fest – und konnte kurz darauf mit der Mannschaft und den Fans den ersten Derby-Auswärtssieg in Buxtehude seit Februar 2019 bejubeln. 

„Ich bin unglaublich stolz auf die Mädels, dass wir die zwei Punkte mitnehmen“, lobte Niels Bötel den Auftritt seiner Mannschaft, blieb aber trotz der guten Tabellenposition realistisch: „Unser Plan steht immer noch: Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Bisher spielen wir eine sehr gute Saison und haben uns auch heute wieder für die Arbeit belohnt.“ Und: Wenn das auch in der Zukunft gelingt, könnte der Haken hinter dem gesteckten Saisonziel schneller geschafft sein als gedacht. Bötel: „Wir sind hier auf einem guten Weg.“

Buxtehuder SV – VfL Oldenburg 23:25 (13:14)

VfL: Renner, Büchert – Teiken (1), Munderloh, Hoitzing, Martens (1), Steffen, Carstensen (9/6), Schirmer (1), Feiniler (3), Heidergott (4), Schumacher, Golla (6)