Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg haben sich am Zweiten Weihnachtsfeiertag einen Punkt unter den Weihnachtsbaum gelegt. Bei den BSV Sachsen Zwickau erkämpften sich die Huntestädterinnen – nach zwischenzeitlich deutlicher Führung – in der Schlussphase noch zu einem 26:26 (14:9)-Unentschieden. Beste Torschützin des VfL beim Tabellenvorletzten war Merle Carstensen mit acht Treffern.

Es war ein perfekter Start, den die Oldenburgerinnen zum Feiertag in Sachsen hinlegten. Nach nicht einmal vier Minuten hatte sich die Mannschaft von Trainer Niels Bötel einen 4:0-Vorsprung herausgespielt und diesen im weiteren Verlauf nach Treffern von Marloes Hoitzing und Toni Reinemann sogar noch auf sechs Tore ausgebaut (14:8/18. Minute). „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel richtig gemacht, während Zwickau in der Abwehr nicht wirklich griffig ins Spiel gekommen ist“, analysierte VfL-Coach Bötel nach der Begegnung: „Wir waren in der ersten Halbzeit gleich da, haben Gas gegeben und gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollten.“

Mit einer 14:9-Führung gingen die Oldenburgerinnen in die Halbzeitpause, aus der sie auch gut aufgelegt herauskamen. Nach Toren von Top-Torschützin Merle Carstensen und Jane Martens zum 18:11 (36.) sah es zwischenzeitlich sogar nach einer ganz klaren Angelegenheit für den VfL aus. Doch Zwickau steigerte sich gerade in der Defensive immer mehr – und blies mit zunehmender Spieldauer zur Aufholjagd. „Sie haben es in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht und sind dementsprechend auch zurecht herangekommen“, sagte Niels Bötel.

So war der Vorsprung der Huntestädterinnen, bei denen sich mit dem Ausfall von Paulina Golla die dünne Personaldecke bemerkbar machte, nach rund 47 Minuten auf gerade einmal zwei Tore zusammengeschmolzen (21:19). Hinzu kam, dass den VfL-Frauen in der Schlussphase ein wenig das Wurfglück fehlte, um die Führung schlussendlich ins Ziel zu bringen. Stattdessen kamen die Gastgeberinnen immer dichter heran. Knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende besorgte Jasmina Gierga das 25:25, kurz darauf lagen die Zwickauer Handballerinnen mit 26:25 zum ersten Mal in der gesamten Partie in Führung (59.) – und ließen damit den Großteil der 853 Zuschauerinnen und Zuschauer jubeln. Doch, als der BSV kurz darauf die Chance hatte, den Vorsprung sogar auszubauen, blieben die Huntestädterinnen konzentriert, Marie Steffen verwandelte einen Tempogegenstoß 15 Sekunden vor dem Ende zum 26:26-Endstand. „Am Ende nehmen wir noch einen Punkt mit nach Oldenburg. Das geht für mich in Ordnung“, resümierte VfL-Coach Bötel, der sich mit dem Remis darin bestätigt sah, trotz des sechsten Tabellenplatzes nicht in Euphorie zu verfallen: „Wenn wir auf uns schauen, muss man nicht so vermessen sein und davon ausgehen, dass wir hier einfach zwei Punkte aus Zwickau mitnehmen. Zwickau hat gefightet und somit geht die Punkteteilung auch in Ordnung.“

Viel Pause bleibt den Oldenburgerinnen nun nicht. Bereits am Freitag, 30. Dezember, 19.30 Uhr, wartet in der kleinen EWE-Arena in Oldenburg mit dem noch sieglosen VfL Waiblingen das nächste wichtige Spiel auf den VfL.

BSV Sachsen Zwickau – VfL Oldenburg 26:26 (9:14)

VfL: Reese, Fasold – Teiken, Reinemann (6/1), S. Weyers, Munderloh, Hoitzing (1), H. Weyers, Martens (4), Steffen (3), Carstensen (8/3), Schirmer (2), Feiniler (1), Heidergott (1)