Fünftes Spiel in nur 14 Tagen: Zum Abschluss einer kräftezehrenden Vorweihnachtszeit steht für die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg am Samstag eine lange Auswärtsreise in Richtung Schwäbischer Alb bevor. Ab 19.30 Uhr tritt der Tabellensechste beim TuS Metzingen (7. Platz) an – und möchte wieder für Furore sorgen. 

Diesen Derbysieg hatten sich die VfL-Handballerinnen mehr als verdient: Mit großem Kampfgeist entführten sie am Mittwochabend zwei Punkte aus Buxtehude, die man auf dem Weg zurück nach Oldenburg im Gepäck hatte. „Die Stimmung war sehr gut“, berichtet Trainer Niels Bötel von der Rückfahrt: „Mit Blick auf die Tabelle waren die Punkte richtig stark, darauf können wir aufbauen.“ Allzu lange können die Oldenburgerinnen ihren Sieg dabei nicht genießen. Bereits am Samstagvormittag sitzt das Team wieder im Bus – auf dem Weg nach Metzingen. Hier bestreitet das Team von Niels Bötel die letzte Partie vor Weihnachten.

Unter ihrem neuen Trainer Werner Bösch scheinen die TusSies dabei langsam in Fahrt zu kommen. Nach nur einem Sieg aus den ersten vier Spielen feierte das Team zuletzt vier Siege aus fünf Spielen – darunter auch das 34:32 in der 3. Runde des DHB-Pokals gegen den Thüringer HC. „Dass man mit den neuen Impulsen, einer neuen taktischen Ausrichtung eines neuen Trainers nicht direkt ab dem ersten Spieltag eingespielt ist, ist klar“, sagt Bötel. Mittlerweile sei die Handschrift mit schnellem Tempo und vielen Eins-gegen-eins-Situationen aber immer klarer zu erkennen: „Gerade das Eins-gegen-eins machen sie stark, da sie immer zwei Spielerinnen binden. Da kommt es darauf an, wie griffig man in der Abwehr steht.“ Auch deshalb sieht der Oldenburger Coach viel Arbeit auf seine Mannschaft zukommen. 

Metzingens Defensive agiere dazu entweder in einer offensiven 3:2:1-Deckung oder einer beweglichen 6:0-Abwehr – ähnlich wie Buxtehude. „Im Derby haben wir es richtig stark gemacht, jetzt müssen aber erst einmal schauen, wie uns das nach der langen Busfahrt gelingt“, so Bötel, der aufgrund einiger Erkrankungen und der Verletzung von Paulina Golla aus dem Buxtehude-Spiel (MRT steht noch aus) personell wohl umstellen muss. Deshalb sieht er die Gastgeberinnen in der Favoritenrolle, auch wenn der VfL (9:5 Punkte) in der Tabelle aktuell vor den TusSies (6:8)) rangiert: „Wir können mit dem Derbysieg befreit aufspielen“, kündigt Bötel an, sehr wohl wissend, dass es „sicherlich nicht immer so laufen wird, wie in der letzten Zeit in der Bundesliga“. Bötel: „Deshalb gilt für uns die Devise: Freuen, genießen, aber trotzdem weiterarbeiten.“ Und vielleicht kommt am Samstagabend in Metzingen ja auch noch ein „weiter punkten“ dazu.