Ein klares Zeichen für den VfL Oldenburg: Lana Teiken hat ihren im Sommer auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängert. Die 19-jährige Außenspielerin wird damit auch in den nächsten dreieinhalb Jahren an der Hunte auflaufen. Mit Sophie Weyers hat es zum Jahreswechsel dazu ein weiteres Nachwuchstalent in den Oldenburger Bundesligakader geschafft – und ihren ersten Profivertrag unterschrieben.

Lana Teiken: „Die Bedingungen in Oldenburg sind für mich optimal“

„Es freut mich unglaublich, dass ich noch weiter für den VfL spielen darf“, strahlt Lana Teiken nach der Vertragsunterschrift: „Ich fühle mich hier total wohl. Der Trainer, die Mannschaft – das passt einfach alles super. Ich bin jetzt drei Jahre dabei und ich fühle mich immer noch genauso wohl wie am Anfang.“ Auch deshalb habe sie nicht lange überlegt, ihren Vertrag direkt bis 2026 zu verlängern: „Für mich ist das gar nicht so eine lange Zeit“, betont Teiken: „Der Verein und die Stadt sind einfach klasse, auch privat bin ich in Oldenburg sehr glücklich, möchte hier studieren. Es ist für mich schon zu einer zweiten Heimat geworden. Mit diesen optimalen Bedingungen hat es einfach super gepasst, den Vertrag um drei Jahre zu verlängern.“

Begonnen hat Teiken ihre steile Handballkarriere beim TV Meppen. Ihren Freundinnen aus der Grundschule motivierten sie, zum Training mitzukommen. “Es haben irgendwie alle Handball gespielt. Und das wollte ich auch”, erinnert sich die Außenspielerin. Schnell schaffte sie es in die Kreisauswahl, wechselte zum FC Schüttorf 09 und wurde in die Auswahl des Niedersächsischen Handballverbandes (HVN) berufen. 2018 wechselte sie nach Oldenburg. Zunächst zu den B-Juniorinnen – ihr erster Einsatz im Bundesliga-Team folgte nur ein Jahr später. Hier hat sich das Nachwuchstalent unheimlich schnell etabliert und ist zu einer wichtigen Kraft im Team von Trainer Niels Bötel geworden.

Auch ihre erste größere Verletzung in der Karriere überstand die 19-Jährige, die mit einer Schulterverletzung den Saisonstart 2022/23 verpasste. „Der Schulter geht es wieder gut“, erzählt Teiken: „Ich musste mich zurückkämpfen, mich für Einsatzzeiten empfehlen und Selbstvertrauen zurückgewinnen. Das hat geklappt.“ Kurz vor der Verletzung hatte sie ihr wohl bisher größtes sportliches Highlight erlebt: das Final 4 in Stuttgart – Finalteilnahme des VfL inklusive. „Dass wir dort als Außenseiter hingefahren sind, aber mit der mentalen Stärke und Einsatzbereitschaft im gesamten Team das Halbfinale gewonnen habe, war mega cool“, blickt die Oldenburger Linksaußen auf die vergangene Saison zurück – nur, um direkt einen Blick nach vorne zu werfen: „Nach dem Sieg gegen Neckarsulm geht es für uns in dieser Saison im Viertelfinale wieder gegen Rosengarten. Vielleicht klappt es ja, dass wir uns wieder für das Final4 qualifizieren. Es wäre einfach großartig, das noch einmal mitzuerleben.“

Dafür will das Talent, das auch schon für die Nachwuchsteams der deutschen Nationalmannschaft aufgelaufen ist, weiterhin an sich arbeiten. „Meine Ziele für die Zukunft sind es, sportlich weiter zu wachsen, mich zu verbessern und mich weiterhin wohlzufühlen. Das ist für mich das ,A und O‘. Ich habe unglaublich viel Bock darauf, mit der Mannschaft den bisherigen Weg fortsetzen. Mal schauen, was da noch möglich ist“ Die Ergebnisse der aktuellen Spielzeit dürften dabei sicherlich Rückenwind geben: „Mit dem aktuellen Tabellenplatz hat am Anfang der Saison niemand gerechnet“, sagt Lana Teiken: „Es wäre natürlich schön, wenn es die nächsten dreieinhalb Jahre weiter so laufen würde – oder vielleicht ja noch ein wenig besser. Man weiß ja nie…“

Das dürfte auch VfL-Coach Niels Bötel gefallen, der sich auf die weitere Zusammenarbeit mit der jungen Linksaußen freut: „Lana ist immer noch eine sehr junge Spielerin, die sich in den letzten Jahren aber sehr gut entwickelt hat“, sagt er: „Sie hat sehr gute Voraussetzungen, die sie noch sehr weit bringen können. Ich glaube, sie weiß manchmal gar nicht so genau, was für ein Talent sie besitzt.“ Insbesondere im Antritt und Absprung sei Teiken bereits sehr stark, dazu komme das Abwehrverhalten. „Sie traut sich hier viel zu, ist auch bereit, Fehler in Kauf zu nehmen. Das ist mir bei unserem Spielstil wichtig“, erklärt Bötel: „Das Gesamtpaket ist schon sehr gut und trotzdem gibt es noch die Möglichkeit, sehr viel weiterzuentwickeln.“

Mit Partnerin Jane Martens befindet sich Lana Teiken aktuell auf Augenhöhe, wechselt sich mit den Spielzeiten ab. Bötel: „Es macht sehr viel Spaß, mit ihr zu arbeiten. Jetzt kommt es darauf an, dass sie ein Signal setzte und vielleicht die eine oder andere Stunde noch mehr für den Handball investiert. Ich bin mir sicher, dass sie dann auch ihre nächsten Schritte macht. Die Verlängerung ist dafür ein erstes Zeichen.“

„Es ist ein super Zeichen und große Wertschätzung für uns, dass sich ein großes Talent so lange an den Verein bindet und für die nächsten drei Jahre ihre Zukunft in Oldenburg sieht“, sagt Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg, nicht ohne Stolz: „Für mich bildet Lana, gemeinsam mit Jane Martens, das perfekte Duo auf Linksaußen. Beides sind Eigengewächse, die den Sprung in die Bundesliga geschafft haben und sich toll ergänzen.“ Teiken habe dabei trotz ihrer erst 19 Jahren schon sehr viel erlebt, stand für den VfL unter anderem im Final4 und im Europapokal auf der Platte. „Seitdem sie 16 Jahre alt ist, ist Lana bei uns in den Bundesligaspielbetrieb eingebunden und hat eine riesige Zukunft vor sich“, so Lampe: „Wir sehr stolz drauf, dass wir Lana noch mindestens drei Jahre begleiten dürfen. Dass sie sich über einen so langen Zeitraum an uns bindet zeigt, dass sich die Spielerinnen beim VfL wohlfühlen und wir den richtigen Weg gehen. Deshalb werden wir auch in Zukunft auf die Eigengewächse aus unserer Jugend bauen.“

Erster Bundesliga-Vertrag für Sophie Weyers

Bestes Beispiel dafür dürfte auch Sophie Weyers sein, die künftig für den Oldenburger Bundesligakader auflaufen wird. Die 20-Jährige war nach ihrem fünften Saisonspiel eigentlich davon ausgegangen, dass sie ab sofort nur noch für die zweite Mannschaft zum Einsatz kommen würde. Doch im Anschluss an die Partie beim TuS Metzingen wurde sie nun mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet. „Ich freue mich riesig, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Weyers über ihren ersten Vertrag.

Begonnen hat sie ihre Karriere bei ihrem Heimatverein in Cappeln. Während ihrer Kindheit probierte sie dabei auch andere Sportarten wie Fußball oder Reiten aus – doch beim Handball blieb sie schlussendlich hängen. „Handball hat mir einfach am meisten Spaß gemacht“, erzählt Weyers, die in der Jugend zunächst zum TV Cloppenburg wechselte und dort bis zur B-Jugend blieb. Seit fünf Jahren ist sie nun beim VfL Oldenburg, zunächst mit Zweitstartrecht, dann als Spielerin der A-Jugend-Bundesliga und zuletzt für die zweite Mannschaft. Im Bundesligateam trainiert sie bereits regelmäßig mit, gehörte auch in der vergangenen Saison vereinzelt zum Aufgebot von Niels Bötel. „Vor meinem ersten Spiel war aufgeregter, als das Einlaufkind, mit dem ich damals in die Halle gelaufen bin“, schmunzelt Weyers, die bei ihrem ersten Einsatz gegen Dortmund auch gleich ihr erstes Bundesligator erzielte. Beim Silbermedaillengewinn im DHB-Pokal gehörte sie beim Final Four in Stuttgart ebenfalls zum VfL-Aufgebot. Weyers: „Ich möchte in der Bundesliga so viel Spielpraxis wie möglich sammeln und mich für die nächsten Jahre empfehlen – damit ich irgendwann ein fester Bestandteil in Oldenburg werde.“

Mit der Vertragsunterschrift von Sophie Weyers hat Coach Niels Bötel, neben Marie Steffen und Lena Feiniler, auch in Zukunft eine dritte Option am Kreis. „Ich freue mich, dass Sophie nun dauerhaft spielberechtigt ist“, sagt der Coach: „Mit ihr sind für uns mehr taktische Varianten wie zum Beispiel mit zwei Kreisläuferinnen möglich.“ Dazu sei Weyers defensiv sowohl im Innenblock, als auch auf den Halbpositionen einsetzbar. „Sophie hat schon in der vergangenen Saison bewiesen, dass sie sich zeigen will – und das gerade auch in der zweiten Mannschaft, was mir sehr wichtig. Da belohnen wir dann auch gerne Spielerinnen aus den eigenen Reihen.“

„Wir sind sehr froh, dass die nächste Nachwuchsspielerin aus dem Juniorteam dem Sprung in den Bundesligakader geschafft hat“, sagt Geschäftsführer Andreas Lampe. Weyers habe sich den Vertrag mit den Leistungen in den vergangenen Wochen verdient. Damit ist die 20-Jährige nach Lisa Munderloh das zweite Eigengewächs, das die Chance erhält, sich in der Bundesliga zu beweisen. „Darauf sind wir sehr stolz“, betont Lampe, der den weiteren VfL-Nachwuchsspielerinnen Mut macht: „Wir wollen auch in Zukunft an unserem Weg festhalten und den Oldenburger Nachwuchstalenten die Chance geben, sich in der Bundesliga zu beweisen.“