Zum ersten Mal im Jahr 2023 treten die Oldenburger Bundesliga-Handballerinnen in eigener Halle an. Zu Gast in der kleinen EWE-Arena ist am Sonntag, 16.30 Uhr, die HSG Bad Wildungen. Nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg will der Tabellensiebte von der Hunte dabei in die Erfolgsspur zurückkehren.

Sich am Ende des Spiels wieder als Siegerinnen feiern lassen können: Dieses Ziel haben sich die Oldenburger Handballerinnen vor dem ersten Heimspiel im Jahr 2023 gesetzt. Weitere Punkte für den frühzeitigen Klassenerhalt sollen her, auch, weil seit dem Derbysieg beim Buxtehuder SV (25:23) gerade einmal ein Punkt aus vier Spielen für die Oldenburger zu Buche stehen. Zu schwankend waren die Leistungen gerade gegen die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller über die 60 Spielminuten. Immerhin: Gegen den großen Favoriten SG BBM Bietigheim präsentierten sich die VfL-Handballerinnen vor eineinhalb Wochen verbessert, kämpften stark und traten mit einem 30:36 die Rückreise aus Baden-Württemberg an. 

„Wir hatten gegen Bietigheim eine komplett andere Situation, haben uns mit der gewonnenen zweiten Halbzeit als Außenseiter sehr ordentlich verkauft“, meint VfL-Trainer Niels Bötel rückblickend zum Duell mit dem Tabellenführer – und fordert für die Zukunft: „Wir wollen nicht nur gegen die großen Teams im Ansatz gut spielen, sondern auch die Favoritenrolle gegen vermeintlich schwächere Gegner annehmen, die über den Kampf kommen, um zu gewinnen.“

Zu einem dieser Gegner dürfte wohl auch die HSG Bad Wildungen zählen, die noch länger auf einen Liga-Sieg wartet, als die VfL-Frauen. Auf fünf Niederlagen (Blomberg-Lippe, Thüringer HC, Bayer Leverkusen, Halle-Neustadt, Borussia Dortmund) folgte zuletzt immerhin ein 29:29-Remis gegen die HSG Bensheim/Auerbach, in der Tabelle stehen die Vipers mit 7:15 Punkten auf Tabellenplatz elf – nur drei Zähler vor dem Relegationsplatz. „Bad Wildungen hat aktuell, ähnlich wie wir, nicht ganz so viel Selbstvertrauen“, sagt Niels Bötel zur Ausgangssituation. Gewarnt sein dürfte man im Oldenburger Lager ohnehin, auch mit Blick auf den Sieg der Vipers im Pokal-Achtelfinale beim Buxtehuder SV (23:21), als das Team bewies, was es zu leisten imstande ist.

„Bad Wildungen spielt sehr flexibel und arbeitet viel mit der ersten und zweiten Welle“, erklärt Bötel. Gerade gegen diese Gegner hatte seine Mannschaft in der Vergangenheit immer wieder Probleme. „Wir müssen immer den einen Schritt schneller sein, um die Antritte mit schnellen Toren möglichst im Keim zu ersticken“, fordert der Oldenburger Coach: „Im stehenden Angriff haben wir viele Möglichkeiten, weil wir sehr konstant stehen. Das zu erreichen, wird der Schlüssel sein.“ In der Offensivbewegung sieht er ebenfalls viel Arbeit auf seine Mannschaft zukommen. „Bad Wildungen steht in der Abwehr sehr variabel. Es wird somit ein Spiel mit vielen Aufgaben für uns.“ Deshalb erwartet Bötel am Sonntag auch ein Duell auf Augenhöhe: „Zu Hause haben wir mit den Fans im Rücken vielleicht den einen Prozentpunkt mehr, mit dem wir als leichter Favorit ins Heimspiel gegen. Uns steht aber ganz sicher über 60 Minuten ein harter Kampf bevor. Hier wollen wir die Unterstützung unsere Fans nutzen.“