Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg haben für die nächste faustdicke Überraschung gesorgt: In eigener Halle bezwangen die Huntestädterinnen Borussia Dortmund mit 32:29 (18:17) und stellten damit erneut einem favorisierten Gegner ein Bein und festigten ihren Platz im Tabellenmittelfeld. Top-Torschützin war einmal mehr Toni Reinemann mit neun Treffern.
Es war ein blitzsauberer Start, den die Oldenburgerinnen im Duell mit dem Tabellendritten Borussia Dortmund hinlegten. Von Beginn an versuchte die Mannschaft von Trainer Niels Bötel mit einer offensiven Deckung die Angriffsbemühungen des BVB zu unterbinden. Mit Erfolg: Nach acht Minuten hatten sich die Gastgeberinnen bereits eine 5:2-Führung erarbeitet, die sie kurz darauf sogar auf fünf Tore ausbauten. Während der VfL kompakt auftrat, machte sich bei den Gästen das Fehlen von Kapitänin Alina Grijseels sowie Lisa Antl und Zoë Sprengers bemerkbar, die in dieser Saison gemeinschaftlich bislang 224 Tore für den BVB beigesteuert hatten. „Gerade das Fehlen von Alina hat sich bemerkbar gemacht. Nicht nur in der Offensive, denn mit ihr hat auch die Person gefehlt, die in der Abwehr die Bälle herausfischt“, sagte Niels Bötel.
Den Auftritt seiner Mannschaft sollte das Fehlen der drei Leistungsträgerinnen dabei aber keineswegs schmälern. Vielmehr lieferten die Oldenburgerinnen vor mehr als 1.300 Zuschauern im weiteren Spielverlauf eine starke Leistung ab – auch, wenn Dortmund zum Seitenwechsel wieder herankam. In dieser Phase deckten die Gäste deutlich aggressiver, Oldenburg fand zu selten die passenden Mittel, um zum Torabschluss zu kommen. „Sie haben zur Halbzeitpause zurecht aufgeholt“, konstatierte Bötel.
Direkt nach dem Seitenwechsel setzten die Dortmunderinnen ihren Lauf fort, glichen nicht nur aus, sondern erspielten sich mit drei Toren in Folge eine 20:18-Führung (36. Minute). Beeindrucken ließ sich die Bötel-Sieben davon aber nicht, sondern präsentierte sich in der Folge noch einmal stärker. Vier VfL-Treffer in dreieinhalb Minuten sorgten für den nächsten Führungswechsel, nun wieder zugunsten der Huntestädterinnen (22:20/40.). Und diese Führung gab Oldenburg nicht mehr aus der Hand. Vielmehr noch: Mit Tempospiel rissen die Grün-Weißen immer wieder Lücken in die Dortmunder Abwehr, der BVB bekam Oldenburgs Top-Torschützin Toni Reinemann nicht in den Griff. So bauten die VfL-Handballerinnen ihre Führung bis zehn Minuten vor dem Ende auf 30:23 aus. Das war die Vorentscheidung! „Ich bin froh, dass wir in der zweiten Halbzeit da weitergemacht haben, wie wir schon über weite Strecken in der ersten Halbzeit gespielt haben“, zeigte sich Coach Bötel zufrieden: „Ich freue mich extrem, dass wir heute wieder gut gespielt haben. Wir haben heute verdient gewonnen.“ Denn: Auch wenn der BVB in der Schlussphase noch einmal dichter herankam, den Sieg gab der VfL nicht mehr aus der Hand.
„Das sind heute wieder Bonuspunkte“, freute sich Bötel über weitere Zähler: „Es macht uns auch in dieser Saison stark, dass wir als Team zusammenhalten, die jungen Spielerinnen deutlich erfahrener sind und den Schalter im Spiel noch einmal umlegen können. Wir müssen aber lernen, dass uns das nicht nur gegen Blomberg und Dortmund gelegt, sondern auch gegen Teams wie Waiblingen, Halle und Zwickau.“ Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag, 18. März, 18 Uhr, bei der HSG Bensheim-Auerbach.
VfL Oldenburg – Borussia Dortmund 32:29 (18:17)
VfL: Büchert, Reese, Fasold – Reinemann (9/1), Weyers, Munderloh, Hoitzing, Pichlmeier (2), Martens (1), Steffen (5), Carstensen (8/4), Schirmer (5), Feiniler, Menne (1), Heidergott, Golla (1)