Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg haben eine bittere Niederlage kassiert. Beim SV Union Halle-Neustadt unterlag die Mannschaft von Trainer Niels Bötel 30:37 (16:17). Gerade in der Defensive konnten die Oldenburgerinnen nicht an den Großteil ihrer bisherigen 16 Saisonspiele anknüpfen. Top-Torschützin der Huntestädterinnen war Kapitänin Merle Carstensen mit zehn Toren. 

VfL-Coach Niels Bötel hatte schon so eine Vorahnung, als er unter der Woche auf das anstehende Auswärtsspiel beim SV Union Halle-Neustadt geblickt und, trotz der Niederlagenserie des SV Union zuletzt, auf die immer besser funktionierenden Abläufe des Teams unter dem neue Coach Jan-Henning Himborn hingewiesen hatte. „Jedes Mal, wenn wir hier spielen, ist es ein harter Fight“, so Bötel. Am Ende der 60 Minuten hatte sich schlussendlich das bewahrheitet, wovor der 35-Jährige nach dem Remis aus dem Hinspiel gewarnt hatte. Und das auch, weil das sonstige Prunkstück des Oldenburger Spiels – die Abwehr – keinen Zugriff auf die Partie fand. 

So liefen die Gäste, die nach fünf Minuten eine 3:1-Führung vorweisen konnte, nach drei Union-Treffern in Folge einem Rückstand hinterher (3:4/8. Minute). „Wir sind nicht in unser Spiel gekommen, haben die Griffigkeit, die uns sonst in der Abwehr auszeichnet, vermissen lassen“, ärgerte sich Niels Bötel: „Halle hat das in den Aktionen gut ausgenutzt, hat abgewartet und sich die Chancen super herausgespielt.“ Auf vier Tore wuchs der Oldenburger Rückstand zwischenzeitlich an (8:12/21.), ehe Lena Feiniler zwei Minuten vor dem Seitenwechsel wieder auf 15:16 verkürzte – und sich die Huntestädterinnen zur Halbzeitpause wieder in Schlagdistanz befanden (16:17). 

Doch kaum waren die Seiten gewechselt, wuchs der Vorsprung der abstiegsbedrohten Gastgeberinnen wieder an. Die Chance, dass das Spiel noch einmal kippen könnte, gab es aber trotzdem. Mit einem Zwischensprint sorgte Oldenburgs Toni Reinemann nach 40 Minuten für den 23:23-Ausgleich. Doch statt des Führungswechsels, schlichen sich beim VfL Fehler im Offensivspiel ein, in der Defensive präsentierte man sich zu löchrig. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit noch einmal die Chance, das Spiel zu drehen. Die haben wir aber nicht genutzt“, konstatierte Coach Bötel: „Halle hat uns heute zurecht geschlagen und sich die zwei Punkte verdient.“

Nun gilt es für die Huntestädterinnen, die anstehende Länderspielpause gut zu nutzen und die zuletzt auftretenden Schwächen in der Defensive mit durchschnittlich 35 Gegentoren in den vergangenen drei Begegnungen in den Griff zu bekommen. „Wir haben zuletzt zu viele Gegentore kassiert“, weiß auch Bötel: „Das heißt, dass wir wieder einen Schritt zurückgehen und daran arbeiten, dass wir unsere Stärke – die Abwehr – wieder in den Fokus zu rücken.“ Als nächste Begegnung steht das Heimspiel am Sonntag, 12. März, gegen Borussia Dortmund auf dem Plan. 

SV Union Halle Neustadt – VfL Oldenburg 37:30 (17:16)

VfL: Reese, Fasold – Teiken, Reinemann (6), Weyers, Munderloh, Hoitzing, Pichlmeier, Martens (2), Steffen (2), Carstensen (10/5), Schirmer (3), Feiniler (1), Heidergott, Golla (6)