Der große Traum ist geplatzt: Die Handballerinnen des VfL Oldenburg haben das Halbfinale beim Haushahn Final4 in Stuttgart verloren. Gegen die HSG Bensheim/Auerbach mussten sich die Huntestädterinnen im DHB-Pokal mit 26:31 (12:16) geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei trifft der VfL am Sonntag, 14.30 Uhr, auf den TuS Metzingen.

Am Ende sollte es einfach nicht sein. Auch wenn es die Oldenburgerinnen noch so versuchten, noch so sehr wollten. Als die Schlusssirene in der Stuttgarter Porsche Arena ertönte, war die Enttäuschung riesig. Der letzte Schritt zur zweiten Finalteilnahme im DHB-Pokal in Folge hatte einfach nicht gelingen wollen. Stattdessen jubelte Gegner HSG Bensheim/Auerbach, der im dritten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit zum ersten Mal als Sieger das Feld verließ – für den VfL bedeutete das ausgerechnet in Stuttgart die erste Niederlage.

Von Beginn an liefen die Oldenburgerinnen dabei einem Rückstand hinterher. „Wir sind nicht ins Spiel gekommen und waren, anders als Bensheim, nicht aggressiv genug“, ärgerte sich Bötel, der genau diese Aggressivität im Vorfeld gefordert hatte. Rund fünf Minuten mussten die vielen mitgereisten VfL-Fans auf den ersten Treffer ihrer Mannschaft warten, ehe Maike Schirmer zum 1:3 einnetzte. Erst Mitte des ersten Durchgangs befanden sich die Grün-Weißen in Schlagdistanz, als Kathrin Pichlmeier – nach drei Oldenburger Toren in Folge – zum 6:7 einnetzte (18. Minute). Doch nur kurze Zeit später verlor die Bötel-Sieben wieder den Anschluss, befand sich zum Seitenwechsel mit vier Toren im Hintertreffen. „Wir haben es einfach nicht geschafft, so aggressiv zu spielen wie Bensheim, dazu verwerfen wir viele freie Chancen und gehen mit einer hohen Hypothek in die zweite Hälfte“, analysierte der VfL-Trainer.

Die bekam seine Mannschaft auch in den zweiten 30 Minuten nicht in den Griff. Stattdessen bestimmte Bensheim die Begegnung, baute den Vorsprung zunächst weiter aus. Mitte des zweiten Abschnitts schien es dann so, als ob Oldenburg – wie schon im ersten Durchgang – noch einmal gefährlich herankommen könnte. Vier Tore in Folge zum 23:26 (53.) brachten die Huntestädterinnen wieder in Schlagdistanz. Doch zu mehr reichte es nicht. „Wir haben über die 60 Minuten nicht das gemacht, was uns sonst auszeichnet“, konstatierte auch Kapitänin Merle Carstensen, mit acht Toren (sieben Siebenmeter) beste Torschützin des VfL: „Alle waren motiviert, manchmal hatten wir das Gefühl, wir schaffen das noch, aber der Funke ist nicht übergesprungen.“

Stattdessen brachten die Flames den Sieg ins Ziel. „Bensheim hat seine Chancen genutzt und steht zurecht im Finale“, zollte Niels Bötel dem Auftritt der Südhessinnen seinen Respekt – nur, um im gleichen Atemzug auf das Spiel um Platz drei gegen den TuS Metzingen zu werfen, die sich in ihrem Halbfinale gegen Titelverteidiger SG BBM Bietigheim mit 29:39 (14:21) geschlagen geben mussten. Bötel: „Ich bin traurig, die Mädels sind traurig, dass wir nicht im Finale sind. Dennoch ist das Erreichen des Final4 schon eine große Sache für die Mädels und der Verein. Wir spielen eine großartige Saison und können nicht jeden Tag unsere Bestleistung zeigen. Wir wollen morgen noch einmal Gas geben, denn ein Final4 ist für uns ein großes Highlight.“

 

HSG Bensheim/Auerbach – VfL Oldenburg 31:26 (16:12)

VfL: Reese, Fasold – Teiken, Reinemann, Weyers, Munderloh, Hoitzing, Pichlmeier (5), Martens (1), Steffen (5), Carstensen (8/7), Schirmer (3), Feiniler (1), Heidergott, Golla (3)