Sprung auf Platz sechs: Der VfL Oldenburg hat das Derby in der Handball-Bundesliga der Frauen gegen den Buxtehuder SV gewonnen. Vor 1.571 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Niels Bötel in der kleinen EWE-Arena mit 25:22 (10:9) durch. Beste Werferin war Kapitänin Merle Carstensen mit sechs Toren. Mit dem Sieg zogen die Huntestädterinnen in der Tabelle am BSV vorbei und stehen nun auf Rang sechs.

„We like to party“ dröhnte am frühen Sonntagabend durch die kleine EWE-Arena in Oldenburg. Und in Partystimmung waren sie, die vielen Fans, die auf den Zuschauerrängen kaum aufhören wollten, zu klatschen und die Derbysiegerinnen vom VfL Oldenburg zu feiern.

Mit einer kämpferischen Leistung hatten die VfL-Handballerinnen kurz zuvor den elften Saisonsieg perfekt gemacht – und das ausgerechnet im Derby gegen den Buxtehuder SV.  

Es war von Beginn an ein umkämpftes Duell, das sich die beiden niedersächsischen Kontrahenten in der kleinen EWE-Arena lieferten. Den etwas besseren Start erwischten dabei die Gastgeberinnen, die sich nach rund neun Minuten einen 4:1-Vorsprung erspielt hatten. Viel mehr Tore gab es für die rund 1.571 Zuschauerinnen und Zuschauer gerade in der Anfangsphase nicht zu sehen. „Wir wussten, dass es ein Kampfspiel wird“, sagte VfL-Spielerin Toni Reinemann nach der Partie: „Gerade bei solchen Spielen weiß man nie, wie sie am Ende ausgehen werden.“

Die Torhüterinnen auf beiden Seiten zeigten starke Paraden – insbesondere Nele Reese wurde von den VfL-Anhängern dank mehrerer spektakulären Paraden, zwei Siebenmeter inklusive, frenetisch gefeiert. Dabei wies sie in den ersten knapp 20 Minuten eine beeindruckende Bilanz von knapp 67 Prozent abgewehrter Würfe auf. Deutlich absetzen konnte sich ihre Mannschaft trotzdem nicht. Auch die Oldenburgerinnen ließen immer wieder Chancen liegen. So verkürzte der BSV kurz vor dem Seitenwechsel auf 9:10. „Es waren viele Fehler und Fehlwürfe, die es auf beiden Seiten gegeben hat“, so Reinemann.

Mit der 10:9-Führung für den VfL ging es in Durchgang zwei. Buxtehude hatte kurz nach der Halbzeitsirene noch die Rote Karte von Isabelle Dölle hinnehmen müssen, deren Freiwurf im Gesicht von Merle Carstensen gelandet war und die ohnehin schon personell angespannte Situation der Gäste verstärkte. Und das machte sich mit zunehmender Spieldauer bemerkbar. „Wir wollten mit viel Tempo und schnellen Angriffen spielen, das hat sich am Ende ausgezahlt“, sagte Toni Reinemann. Bis zum 19:18 (52. Minute) hielt der BSV noch mit, dann gelang es Oldenburg, den Vorsprung auf vier Tore auszubauen (23:19/57.). Das war die Entscheidung! Mit zwei Toren verkürzte Buxtehude noch einmal, versuchte mit einer offensiven Deckung an den Ball zu gelangen. Doch als Merle Carstensen per Siebenmeter zum 24:21 traf, war der Sieg perfekt.

Mit nun 24:16 Punkten rückte der VfL Oldenburg am Buxtehuder SV und steht nun auf Tabellenplatz sechs, das gesteckte Saisonziel „Klassenerhalt“ ist seit diesem Wochenende auch rechnerisch geschafft. Toni Reinemann bricht deshalb aber noch nicht in Euphorie aus. „Wir wollen bis zum Saisonende noch so viele Spiele wie möglich erfolgreich gestalten.“ Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich bereits nächsten Samstag, 22. April. Dann empfängt Oldenburg um 18 Uhr mit dem TuS Metzingen den nächsten Tabellennachbarn.

VfL Oldenburg – Buxtehuder SV 25:22 (10:9)

VfL: Reese, Fasold – Teiken (1), Reinemann (5/2), Weyers, Munderloh, Hoitzing, Pichlmeier (1), Martens (1), Steffen (2), Carstensen (6/2), Schirmer (4), Feiniler, Heidergott (1), Golla (3)