Nach drei Heimsiegen in Folge gehen die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg am Samstag wieder auf Reisen. Um 18 Uhr gastiert die Mannschaft von Trainer Niels Bötel beim VfL Waiblingen. Mit dem Tabellenschlusslicht hat der Tabellenfünfte von der Hunte dabei noch eine Rechnung offen.

 

Freitag, 30. Dezember 2022: 1.600 Zuschauer sind zum Jahreswechsel noch einmal in die kleine EWE Arena in Oldenburg gekommen, um den VfL im letzten Spiel des Jahres zu unterstützen. Zehn Punkte aus neun Spielen haben die Huntestädterinnen zu diesem Zeitpunkt geholt, gegen Aufsteiger VfL Waiblingen sind die nächsten zwei Zähler im Kampf um den Klassenerhalt ganz fest eingeplant.

Doch vor der großen Kulisse liefern die Grün-Weißen eine ihrer schwächsten Vorstellungen in dieser Spielzeit ab, müssen sich trotz 18:16-Halbzeitführung am Ende 33:35 geschlagen geben. Am Ende steht der VfL mit leeren Händen da, Waiblingen feiert dagegen den ersten Sieg der Saison.

Vier Monate sind seit dem Duell im Dezember vergangenen – für die beiden Mannschaften haben sie zwei komplett unterschiedliche Verläufe genommen. Waiblingen konnte den Schwung aus dem Sieg gegen den VfL nicht mitnehmen, die zwei Zähler aus Niedersachsen, sind die einzigen, die der Aufsteiger in dieser Saison für sich verbuchen kann. Seit dem letzten Spieltag steht das Team auch rechnerisch als Absteiger fest. Der VfL hat die schwache Phase um den Jahreswechsel stattdessen vergessen gemacht: Der Einzug ins Final4 des DHB-Pokals, dazu aktuell ein furioser fünfter Tabellenplatz in der Bundesliga – beeindruckende Siegesserie inklusive – seien dank. Das Saisonziel „Klassenerhalt“ steht bereits seit einigen Wochen fest. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein riesiges Kompliment machen“, sagt VfL-Coach Niels Bötel: „Wir nutzen das Momentum, das wir aktuell ein wenig haben, an jedem Wochenende aus und punkten. Für uns gilt sicherlich, das zu genießen. Jeder weiß, dass wir das nicht unser ganzes Leben haben werden, auch nicht die ganze Saison. Gleichzeitig wollen wir aber auch weiterarbeiten, uns so weiterentwickeln und erfolgreichen Handball spielen.“

Die Oldenburgerinnen brennen somit auf Revanche, nicht nur, um die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen, sondern auch, um im Saisonendspurt nicht doch noch einen Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze zu erleiden. „Wir sind sicherlich der Favorit“, sagt Bötel, weiß aber auch, dass Waiblingen ab sofort nichts mehr zu verlieren hat und alles daransetzen wird, in den verbleibenden Spielen noch so manches Team zu ärgern. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren und unsere Leistung abrufen“, fordert Bötel: „Es gilt, die gesamten 60 Minuten volle Einsatzbereitschaft zu zeigen.“