Die Handballerinnen des VfL Oldenburg haben den Einzug in die 3. Runde der EHF European League geschafft. In den Playoffs gewannen sie innerhalb von drei Tagen die beiden Begegnungen gegen den griechischen Vizemeister PAOK Thessaloniki. Nach dem deutlichen 37:22-Hinspielerfolg am Freitag, machte der VfL mit dem 25:25-Unentschieden am Sonntagnachmittag das Weiterkommen perfekt. Top-Torschützin im Rückspiel war Emilia Ronge mit sechs Toren.
Ausgeglichen waren der Zweitplatzierte der vergangenen Saison in der griechischen Liga und der Viertplatzierte der Handball-Bundesliga in die zweite Partie an diesem Wochenende gestartet.
Nach der Oldenburger 1:0-Führung durch Emilia Ronge übernahmen die Gastgeberinnen die Führung (4:2/9. Minute), ehe sich das Blatt wieder in Richtung VfL wendete (10:7/27.). „Wir wollten von Beginn an zeigen, dass nichts mehr anbrennt“, berichtete VfL-Coach Niels Bötel direkt nach Spielende. Personell änderte er daher im Vergleich zum Freitag abgesehen von der Torhüterposition zunächst nichts – brachte im Verlauf dann aber frische Kräfte. „Uns war wichtig, die Spielanteile zu verteilen, auch im Hinblick auf das nächste Pokalspiel in Göppingen.“ So gelang es den Griechinnen, bis zum Seitenwechsel wieder auf ein Tor heranzukommen.
Ähnlich lief es auch in Durchgang zwei. Bis zur 45. Minute hatten sich die Grün-Weißen wieder eine Drei-Tore-Führung erspielt (19:16). „Wir haben einige Dinge ausprobiert, mit zwei Kreisläuferinnen gespielt und ab der 45. Minute dann auch die siebte Feldspielerin eingesetzt“, erzählte Bötel, der insbesondere Lisa-Marie Fragge und Lisa Munderloh – die rund um die Griechenland-Reise aus dem Juniorteam dazugestoßen waren – mehr Spielanteile gab. In der Schlussphase schmolz dieser Vorsprung aber zusammen. Das zwischenzeitlich 25:22 durch Ronge (56.) war das letzte Tor für den VfL in dieser Partie. Stattdessen kämpfte sich PAOK noch einmal heran – und markierte kurz vor der Schlusssirene noch den 25:25-Ausgleich. „Das Ergebnis geht am Ende in Ordnung“, resümierte Bötel: „Man muss nicht jedes Spiel gewinnen, vielmehr geht es in Oldenburg darum, Spielerinnen zu entwickeln.“
Im ersten Aufeinandertreffen hatte der VfL die Tür zur nächsten europäischen Runde bereits weit aufgestoßen. Im griechischen Kozani war das Team von Trainer Niels Bötel dabei etwas mühsam gestartet. „Gerade in der ersten Halbzeit hat man schon gemerkt, dass die Beine etwas schwerer war“, sagte Coach Niels Bötel.“ Dabei netzte Kapitänin Merle Carstensen nach neun Minuten zur Fünf-Tore-Führung (7:2) ein. „Danach haben wir aber nachgelassen, uns vielleicht auch etwas zu sicher gefühlt nach der schnellen Führung“, ärgerte sich Bötel. Der Vorsprung schmolz, PAOK kam heran, ehe der VfL sich vor dem Seitenwechsel wieder absetzte. In Durchgang zwei war es dann insbesondere die Schlussphase, in der die Oldenburgerinnen ihre Führung noch einmal deutlich ausbauten – und sich somit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel verschafften.
Zum zweiten Mal in Folge zogen die Oldenburgerinnen damit in die dritte Playoff-Runde ein. Hier kommt es nun zum Duell mit dem deutschen Bundesliga-Konkurrenten HSG Bensheim/Auerbach. Das Siegerteam aus Hin- und Rückspiel zieht in die Gruppenphase der European League ein, die 2024 startet.
PAOK Thessaloniki – VfL Oldenburg 25:25 (10:11).
VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (3), Teiken (2), Reinemann, Weyers (1), Munderloh (1), Martens (2), Carstensen (4), Fragge, Feiniler (2), Röpcke (2), Knippert, Golla (2), Ronge (6)