Mit einem 30:30 (14:16)-Remis sind die Bundesliga-Handballerinnen aus Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt. Bei Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath 76 verpassten es die Oldenburgerinnen, ihren vierten Saisonsieg einzufahren. Top-Torschützin des VfL war Paulina Golla mit sieben Treffern.
Am Ende war es dann auch ein wenig Pech, mit dem die Oldenburger Handballerinnen bei ihrem Auswärtsspiel beim HSV Solingen-Gräfrath 76 in der Schlussphase zu kämpfen hatten. Keine 30 Sekunden vor dem Ende blockte die VfL-Defensive einen Wurf von Solingens Vanessa Brandt, mit insgesamt neun Treffern die beste Torschützin im gesamten Spiel, ins eigene Tor zum 30:30-Ausgleich.
Trotzdem war sie da die Chance, auf den Sieg. Doch den Strafwurf, zu dem Kapitänin Merle Carstensen mit der Schlusssirene antrat, landete am Innenpfosten, sprang von dort aus dem Tor – und überquerte eben nicht die Torlinie. „Das ist natürlich ärgerlich“, sagte Oldenburgs Co-Trainer Jonas Schlender. Der 29-Jährige vertrat im Rheinland Cheftrainer Niels Bötel, der aus privaten Gründen fehlte. „Wir hätten uns über den Spielverlauf den Sieg erarbeiten können. Das ist uns aber nicht gelungen.“
Zu sehen bekam Schlender von Beginn an ein Duell, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Auf die 4:2-Führung der Gastgeberinnen (7. Minute) hatte der VfL die passende Antwort (8:6/16.), nur um mitanzusehen, wie der HSV in Richtung Seitenwechsel den Vorsprung auf zwischenzeitlich drei Toren erhöhte (13:10/25.), letztendlich aber mit einer Zwei-Tore-Führung in den zweiten Durchgang startete. „Wir haben in der Rückwärtsbewegung zu viele einfache Tore zugelassen“, ärgerte sich Schlender: „Das, was wir verhindern wollten, haben wir zugelassen:“
Nach Wiederanpfiff schien es aber so, als ob sich der European League-Teilnehmer aus Oldenburg eine wichtige Führung erarbeitete. Durch zwei Tore von Lana Teiken sowie dem Treffer von Paulina Golla zum 22:19 (38.) führte nun der VfL, der seinen Vorsprung aber keine zwölf Minuten später bereits wieder eingebüßt hatte. In der Schlussphase wechselte die Führung dann munter hin und her – am Ende war es eben keines der beiden Teams, das sich den Sieg sichern konnte. „Schlussendlich haben wir uns in der Abwehr nicht konsequent an die Absprachen gehalten und Solingen so zu vielen einfachen Toren kommen lassen“, berichtete Schlender. Dazu ließ sein Team in der Offensive zu viele Chancen ungenutzt – auch vom Siebenmeterpunkt. „Uns sind über das Spiel auch zu viele technische Fehler unterlaufen. Das ist zu wenig, gegen eine Mannschaft, die bis zum Ende fightet“, resümierte Schlender, der forderte: „Wir müssen in den nächsten Wochen zu dem zurückkehren, was wir zuletzt gezeigt haben.“
Die erste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Mittwoch, 1. November. Dann trifft der VfL Oldenburg im Viertelfinale des DHB-Pokals um 19 Uhr in der Nordfrost-Arena in Wilhelmshaven auf den TSV Bayer 04 Leverkusen.
HSV Solingen-Gräfrath 76 – VfL Oldenburg 30:30 (16:14)
VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (4), Teiken (3), Reinemann (6/1), Weyers, Martens (1), Carstensen (3), Fragge, Feiniler (1), Röpcke (1), Knippert (1/1), Korsten, Golla (7), Ronge (3)