Der VfL Oldenburg hat die zweite Saisonniederlage kassiert. Im Topspiel der Handball-Bundesliga der Frauen musste sich das Team von Trainer Niels Bötel in eigener Halle gegen die HSG Bensheim/Auerbach mit 27:29 (13:15) geschlagen geben. Dabei wurde eine starke Aufholjagd in der Schlussphase nicht belohnt.

Es war ein verpatzter Start, den die Oldenburgerinnen in heimischer Arena hinlegten. Während Bensheim konzentriert zu Werke ging, leistete sich der VfL zu viele technischer Fehler und geriet so schnell mit 0:4 in Rückstand.

Viereinhalb Minuten dauerte es, bis Kapitänin Merle Carstensen den ersten Treffer markierte, kurz darauf nahm Coach Niels Bötel seine erste Auszeit (1:5). Zunächst traf noch Bensheim (2:7), danach standen die Gastgeberinnen in der Abwehr sicherer, machten es der HSG schwerer – und kamen nach Treffern von Toni Reinemann und Lisa Borutta auf 4:7 heran. Danach setzte Bensheim zwar immer wieder Nadelstiche, baute die Führung wieder aus. Doch der VfL ließ sich nicht abschütteln – und befand sich nach den Toren von Reinemann und Paulina Golla zum 11:12 (23. Minute) wieder in Schlagdistanz. Mehrfach hatten die Gastgeberinnen sogar die Chance auf den Ausgleich. Doch sowohl vom Siebenmeterpunkt als auch aus dem Spiel scheiterte der VfL mehrfach und ging so mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause (13:15). „Eigentlich hat es sich durch das gesamte Spiel gezogen“, resümierte Coach Bötel nach der Partie: „Wenn wir Fehler gemacht haben, dann hat sich Bensheim abgesetzt, wenn wir keine gemacht haben, sind wir wieder herangekommen.“

Ähnlich wie in Durchgang eins, war auch der Start in Abschnitt zwei. Die Flames starteten guten, bauten ihren Vorsprung schnell wieder auf 21:16 (41.) aus. Großen Anteil hatte daran auch Torhüterin Helen van Beurden, die nach ihrer Einwechslung Ende der ersten Halbzeit den Einschlag ins Gehäuse ein ums andere Mal verhinderte. „Wir sind in beiden Halbzeiten nicht reingekommen“, ärgerte sich Bötel: „Gerade in dieser Phase hat man Bensheims Stärke gesehen und warum sie in dieser Saison um die Top-Plätze mitspielen werden.“ Doch kaum hatten die VfL-Frauen ihre Fehler im Griff, kämpften sie sich wieder auf drei Tore heran (20:23). Die Freude währte jedoch nur kurz, rund zwei Minuten Vorsprung war der Rückstand wieder angewachsen (20:26). Aber: Es gab sie noch einmal, die Oldenburger Antwort. Mit viel Leidenschaft kämpfte sich die Bötel-Sieben erneut zurück. Nach einem perfekten Anspiel an den Kreis markierte Lena Feiniler in Überzahl das 24:26 (56.) – auch, weil Madita Kohorst in dieser Phase mehrfach parierte und so sogar das 25:26 ermöglichte. Das fiel aber nicht, Bensheim brachte den Sieg am Ende über die Ziellinie. „Auch wenn wir viele Fehler und Fehlwürfe hatten, haben wir uns trotzdem zurückgekämpft und sogar die Chance auf einen Punk“, hob Bötel die positiven Aspekte des Spiels hervor: „Insgesamt haben wir aber zu viele Fehler gemacht, Bensheim hat verdient gewonnen.“

Viel Zeit zur Regeneration bleibt den Oldenburgerinnen nicht. Bereits am Sonntag, 16.30 Uhr, empfängt der VfL mit der HSG Blomberg-Lippe das nächste Team in der heimischen EWE Arena.

VfL Oldenburg – HSG Bensheim/Auerbach 27:29 (13:15)

VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (2), Teiken (3), Reinemann (7/1), Weyers, Martens (1), Carstensen (6/3), Feiniler (2), Röpcke, Knippert, Golla (3), Ronge (3)