Niederlage für die Handballerinnen des VfL Oldenburg in der Bundesliga: Beim TSV Bayer 04 Leverkusen unterlag das Team von Trainer Niels Bötel mit 25:29 (9:16). Damit revanchierten sich die Rheinländerinnen für die Pokalniederlage vor einer Woche. Beste VfL-Torschützin war Merle Carstensen mit acht Treffern.

Sieben Tage zuvor hatte der VfL noch einen starken 26:22-Pokalerfolg gefeiert und sich damit zum dritten Mal in Folge den Einzug ins Haushahn Final4 gesichert. Doch im Liga-Duell lief es für die Oldenburgerinnen alles andere nach Plan, vielmehr „komplett andersherum als noch letzte Woche“, wie VfL-Coach Niels Bötel es nach Spielende treffend formulierte. 

Auf den ersten Treffer mussten er und die Fans der beiden Lager dabei über fünf Minuten warten, ehe Leverkusen doppelt zuschlug – und mit der Führung durch die gesamte Partie marschierte. Insbesondere in den zehn Minuten vor dem Seitenwechsel spielten die Gastgeberinnen stark, nutzten die sich bietenden Chancen und bauten ihre Führung kontinuierlich aus. Dass diese nicht noch höher ausfiel, war dabei VfL-Keeperin Madita Kohorst mit ihren acht Paraden zu verdanken. Beeindrucken ließen sich die Gastgeberinnen davon aber nicht, führten zur Halbzeit fast schon komfortabel mit 16:9. „Die Hypothek mit sieben Toren Rückstand zur Halbzeit war dann zu groß“, sagte Bötel.

Unversucht wollte man es im Oldenburger Lager aber nicht lassen. Mit einer extrem offensiven Deckung startete der VfL in den zweiten Durchgang, setzte die Leverkusenerinnen damit unter Druck – und sichere sich so ein ums andere Mal den Ball. So kamen die Huntestädterinnen bis auf 16:20 heran (41. Minute), verpassten aber mehrfach die Chancen, den Abstand auf drei Tore zu verkürzen. Stattdessen verschafften sich die Werkselfen wieder etwas Luft (23:17/49.). Coach Bötel rief sein Team in der Auszeit zusammen, ließ das Tempo noch einmal erhöhen. Mit Erfolg: Sieben Minuten vor dem Ende netzte Luisa Knippert vom Siebenmeterpunkt zum 20:23 ein, die Chance, es noch einmal spannend zu machen, war plötzlich wieder greifbar. „In den Phasen nutzen wir dann unsere Tempogegenstöße nicht“, haderte der VfL-Coach. So gelang es Leverkusen in der Schlussphase, die Führung zu verteidigen – und die Revanche für das Pokal-Duell perfekt zu machen. „Wir haben es über 60 Minuten nicht geschafft, eine kompakte Abwehr zu stellen und aggressiv zu decken – genau das, was uns sonst eigentlich stark macht“, resümierte Bötel: „Leverkusen hat heute verdient gewonnen.“

Viel Zeit zur Pause bleibt den Oldenburgerinnen nicht. Bereits am Samstag, 18 Uhr, treten die VfL-Frauen in der European League bei der HSG Bensheim/Auerbach in Südhessen an.

TSV Bayer 04 Leverkusen – VfL Oldenburg 29:25 (16:9)

VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (3), Teiken, Reinemann (4/1), Weyers, Martens (2), Carstensen (8), Fragge, Feiniler (2), Knippert (4/2), Korsten, Golla (2), Ronge