Mit einer Niederlage haben sich die Handballerinnen des VfL Oldenburg aus der EHF European League verabschiedt. Im Rückspiel der 3. Runde unterlag das Team von Trainer Niels Bötel in der kleinen EWE Arena trotz großem Kampf und toller Moral gegen die HSG Bensheim/Auerbach 25:28 (12:17). Bereits im Hinspiel hatte sich der VfL geschlagen geben müssen – die Aufholjagd von acht Toren gelang somit nicht. Damit endet die Oldenburger Europapokalreise vor der Gruppenphase.

Es war eine ziemliche Hypothek, die sich die Oldenburger Handballerinnen im Hinspiel bei der HSG Bensheim/Auerbach eingehandelt hatten. Für die VfL-Frauen galt es daher, alles auf eine Karte zu setzen, die Flames möglichst mit einer schnellen Führung unter Druck zu setzen.

Wirklich auf ging dieser Plan aber nicht. 8.15 Minuten waren gespielt, da nahm Oldenburgs Coach Niels Bötel die erste Auszeit. Sein Team war gegen eine gut stehende Defensive noch nicht einmal zu einem erfolgreichen Torabschluss gekommen, die Gäste hatten sich dagegen mit fünf teils sehenswerten Treffern bereits abgesetzt. Direkt im Anschluss markierte zwar Nationalspielerin Toni Reinemann das erste Tor für den VfL, eine wirkliche Aufholjagd läutete sie damit aber zunächst nicht ein. Erst mit zunehmender Spieldauer fanden die Oldenburgerinnen sich zurecht, verkürzten durch Lena Feiniler sogar auf 11:14 (27. Minute). Bis zur Halbzeitsirene war der Rückstand aber wieder auf 12:17 angewachsen. „Wir haben es in der ersten Halbzeit gar nicht so verkehrt gemacht“, befand Bötel nach der Partie: „Wir hatten gleich zu Beginn einige gute Chancen, die wir nicht genutzt haben, sind nicht richtig in die Tiefe gekommen. Bei dem Rückstand war es dann fast unmöglich, Bensheim noch einmal nervös zu machen.“

Einfacher wurde es auch im zweiten Durchgang nicht. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war der Rückstand auf zehn Tore angewachsen (14:24). Coach Bötel hatte zu diesem Zeitpunkt Sophie Fasold für Madita Kohorst zwischen die Pfosten beordert, die insbesondere bei zwei vereitelten Siebenmeterwürfen ihre Klasse bewies. Bensheim gelang es in der Defensive aber immer wieder gut zu verschieben, die Lücken zu schließen. Entmutigen ließ sich die Bötel-Sieben davon nicht, versuchte mit siebter Feldspielerin ein Überzahlspiel zu generieren. Mit Erfolg: Nach einem eindrucksvollen Tempogegenstoß durch Lana Teiken verkürzten die Oldenburgerinnen auf 21:26 (55.), eineinhalb Minuten vor dem Ende war Toni Reinemann sogar mit dem 25:28 zur Stelle – dem Endstand. „Wir haben nach dem deutlichen Rückstand noch einmal richtig gute Moral gezeigt“, lobte Bötel. „Personell haben wir derzeit nur wenige Möglichkeiten, dafür war es eine richtig starke Leistung.“

Nach kräftezehrenden Wochen steht für die Oldenburger Handballerinnen in den nächsten Wochen nun Zeit für Regeneration und die Vorbereitung auf den nächsten Saisonabschnitt an. Durch die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen in Norwegen, Schweden und Dänemark ist das nächste VfL-Spiel terminiert für Mittwoch, 27. Dezember. Dann empfängt der VfL in der kleinen EWE Arena den Thüringer HC.

VfL Oldenburg – HSG Bensheim/Auerbach 25:28 (12:17)

VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (1), Teiken (3), Reinemann (4), Martens (1), Carstensen (3), Feiniler (3), Röpcke (2), Knippert (3), Korsten, Golla (1), Ronge (1)