Mit einer bitteren Niederlage haben sich die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg aus der WM-Pause zurückgemeldet. Vor mehr als 2.300 Zuschauern zeigte das Team von Trainer Niels Bötel eine starke Leistung, führte lange, musste beim 31:32 (19:18) am Ende aber doch als Verlierer das Spielfeld verlassen.

Es läuft die 54. Minute, als in der ausverkauften Oldenburger EWE Arena Jubel aufbrandet: Im Heimspiel gegen den Thüringer HC führt der VfL Oldenburg mit 31:28, als Madita Kohorst den Siebenmeter von Nathalie Hendrikse hält. Die Huntestädterinnen haben dem Topteam bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur einen offenen Schlagabtausch geliefert, sondern sogar die Chance auf den Sieg. Doch in den letzten sieben Minuten gelingt den Gastgeberinnen kein Treffer mehr, am Ende steht eine bittere Niederlage.

Über 60 Minuten lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch. Der THC erwischte dabei den etwas besseren Start, ging in Führung. Doch wirklich absetzen konnten sich die favorisierten Gäste nicht. Größer als zwei Tore ließen die Oldenburgerinnen den Abstand nicht anwachsen, kämpften sich mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie. Gerade in der Offensive wusste der VfL dabei mit schnellen Gegenstößen zu überzeugen. Und: Auch die sich immer wieder bietende Chance vom Siebenmeterpunkt nutzte das Team von Coach Niels Bötel – und ging so mit einer verdienten Führung in die Halbzeitpause.

Auch nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gastgeberinnen stark, bauten ihren Vorsprung aus und hatten auch der erneuten Thüringer Führung (26:25/48. Minute) die richtige Antwort parat. Nur vier Minuten später verwandelte Kapitänin Merle Carstensen – mit neun Treffern beste VfL-Torschützin – per Siebenmeter zum 30:27, ein Sieg schon möglich. Doch in den folgenden Minuten gelang den Oldenburgerinnen nur noch ein Tor, während der THC in der Schlussphase abgezockter agierte. „Uns sind in der zweiten Halbzeit zu viele einfache Fehler unterlaufen“, sagte Coach Bötel: „Die sind vielleicht auch nicht so zu vermeiden, wenn Paulina und Toni in der Abwehr nahezu durchspielen mussten. Über das ganze Spiel waren es dann zu viele dieser Fehler, um Thüringen zu schlagen.“ In der Schlussphase habe Thüringen die individuelle Klasse gezeigt. „Nach dem Spiel Komplimente vom Gegner zu bekommen ist immer schön“, so Bötel: „Letztlich geht es aber darum, das eine Tor mehr zu werfen. Das hat Thüringen heute gemacht.“

Bereits am Samstag steht für den VfL Oldenburg das nächste Saisonspiel auf dem Programm. Um 18 Uhr gastiert das Team bei der Sport-Union Neckarsulm.

VfL Oldenburg – Thüringer HC 31:32 (19:18)

VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (2), Teiken (3), Reinemann (8/1), Martens, Carstensen (9/6), Feiniler (3), Pfundstein, Röpcke, Knippert (2), Korsten (1), Golla (1), Ronge (2)