Kreisläuferin Ariane Pfundstein bleibt den Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg erhalten. Zum Ende ihrer einjährigen Leihe im Sommer unterschreibt die 19-Jährige beim VfL einen Vertrag bis 2026. In der Huntestadt möchte die 1,78 Meter große Handballerin in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle einnehmen.

Auch, wenn es am Mittwochabend für die Oldenburger Handballerinnen im Heimspiel gegen Borussia Dortmund nicht zu einem Sieg reichte, die Enttäuschung über das 23:26 groß war – für eine Spielerin hatte das Duell gegen den BVB trotz Niederlage eine große Bedeutung. Ariane Pfundstein, im Sommer leihweise für ein Jahr von Bayer Leverkusen an die Hunte gewechselt, bewies, dass sie endgültig zurück ist – ausgerechnet gegen Borussia Dortmund.

Im Hinspiel hatte sich die Kreisläuferin Anfang September verletzt, fiel über drei Monate aus. Keine einfache Zeit für die 19-Jährige, die sich von ihrem Wechsel nach Niedersachsen mehr Einsatzzeiten in der Bundesliga erhofft hatte.

Dabei hatte alles so gut begonnen. Von der U19-Europameisterschaft war Pfundstein mit dem VfL direkt ins Trainingslager gereist. „Ich habe mich von Anfang an sehr wohlgefühlt, der Einstieg wurde einem echt leicht gemacht“, erzählt sie: „Es hat super gepasst.“ Umso bitterer war dann die Verletzung im Dortmund-Spiel, die Kreisläuferin wurde von einer Sekunde auf die nächste einfach ausgebremst. „Das war wirklich schlimm“, gesteht Pfundstein: „Ich hatte eine sehr ähnliche Situation in Leverkusen, als ich mich als neue Spielerin am Arm verletzt hatte. Die Vorbereitung ist immer wichtig, das gilt aber genauso für die ersten Spiele, um die Abläufe und Abstimmungen zu perfektionieren.“ Statt sich auf dem Spielfeld zu beweisen, musste die 19-Jährige an ihrem Comeback arbeiten. „In dieser Zeit habe ich vom gesamten Team unheimlich viel Unterstützung bekommen, war immer und überall dabei. Das war extrem wichtig“, sagt Pfundstein rückblickend.

Ende Dezember kehrte Pfundstein im Heimspiel gegen den Thüringer HC ins Oldenburger Aufgebot zurück. „Es war lange nicht klar, wann ich wieder auflaufen werde. Umso größer war die Freude, dass ich in diesem Spiel wieder dabei sein durfte“, sagt Pfundstein, über die Begegnung, die kurz vor dem Jahreswechsel vor ausverkauftem Haus in der EWE Arena stattfand. Mittlerweile erhält sie von Coach Bötel mehr und mehr Spielanteile, wird zu einer immer wichtigeren Akteurin im VfL-Kader. Bis sie aber wieder bei den so berühmten 100 Prozent ist, sind noch ein paar Schritte zu gehen. Pfundstein: „Es braucht noch etwas Zeit, um zu alter Stärke zurückzufinden. Nach drei Monaten ohne Handball kann ich nicht da weiter machen, wo ich vorher aufgehört habe. Es sind aber von Training zu Training und von Spiel zu Spiel Fortschritte die ich mache. Ich bin froh und dankbar, endlich wieder spielen zu können.“

Trotz Verletzung – für die Oldenburger Verantwortlichen war schnell klar, dass sie die gebürtige Offenburgerin auch in Zukunft ein Bestandteil des VfL sein soll. „Sie hat uns trotz ihrer Verletzung bereits in der Vorbereitung immens viele Gründe gegeben, dass wir sie unbedingt halten wollen“, erzählt VfL-Geschäftsführer Andreas Lampe: „Vor allem charakterlich und menschlich passt sie super ins Team, hat überhaupt keine Eingewöhnungszeit benötigt. Mit ihren handballerischen Qualitäten im Innenblock und im Angriffsspiel im Zusammenspiel mit Marie Steffen und Lena Feiniler ist es das bestmögliche Trio, das wir uns vorstellen können. Umso glücklicher sind wir, dass die Gespräche mit Leverkusen für den Wechsel so unkompliziert gelaufen sind.“

Für Ariane Pfundstein wird Oldenburg also ihre neue Heimat – in der sie sich klare Ziele für die kommenden zweieinhalb Jahre im VfL-Trikot gesetzt hat: „Ich möchte nicht nur an meine Leistungen vorher anknüpfen, sondern mich noch immer weiter verbessern“, kündigt sie an: „Dabei möchte ich weiter meinen Platz im Team festigen und einen wichtigen Teil zum Mannschaftserfolg beitragen. Der Trainer- und Betreuerstab, die Mannschaft, die Begeisterung der VfL-Fans und das gesamte Umfeld bieten mir hierzu in Oldenburg die besten Voraussetzungen.“