Mit einem historischen Heimsieg sind die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach zuletzt drei Niederlagen bezwang das Team von Trainer Niels Bötel in der heimischen EWE Arena die HSG Bad Wildungen deutlich mit 48:34 (25:17). Mehr als 1.600 Zuschauer erlebten, wie die Oldenburgerinnen gegen die abstiegsbedrohten Nordhessinnen 48 Treffer erzielte – so viele wie noch nie in einem Bundesligaspiel.

56 Minuten waren gespielt, als Pam Korsten den Ball auf Rechtsaußen annahm, zum Sprung ansetzte, warf – und ins kurze Eck verwandelte. Jubelnd streckte sie die Arme in die Höhe. So, wie die 1.600 Fans in der Oldenburger EWE Arena.

Ein 47:32 stand nach dem Korsten-Tor auf der Anzeigentafel. Viel Zeit zum Feiern blieb ihr nicht, schon rollte der nächste Bad Wildunger Angriff auf das VfL-Tor zu. Dabei war dieser 47. Treffer doch ein historischer. Denn: So viele Tore wie am Sonntagnachmittag hatte der VfL noch nie in einem Bundesligaspiel geworfen.

Rund eine Stunde zuvor war die Partie extrem intensiv und torreich gestartet. Der VfL nutzte dabei immer wieder die Freiräume über die Außen, hatte sich so nach rund acht Minuten einen 8:4-Vorsprung erspielt. Diesen bauten die Huntestädterinnen aus, auch wenn sie zu Beginn immer wieder in Unterzahl agieren mussten. Aber: Fehler der Vipers wurden von der Bötel-Sieben konsequent bestraft, mit schnellen Gegenstößen stand nach 17 Minuten eine 17:10-Führung. Und die wuchs immer weiter an. „In der Offensive haben wir heute das umgesetzt was wir wollten“, zeigte sich Coach Niels Bötel hochzufrieden. Während die Vipers kaum einen Zugriff auf das Spiel fanden, verteidigte der VfL weiter extrem aggressiv, forcierte so Ballverluste – und nutzte im Offensivspiel die sich immer wieder bietenden Lücken in der Bad Wildunger Abwehr. „Wir wollten mit Power nach vorne spielen, die erste und zweite Welle nutzen. Das haben wir richtig gut gemacht“, so Bötel, der aber auch anmerkte: „In der Rückwärtsbewegung waren wir hin und wieder nicht schnell genug, haben vielleicht zwei, drei Tore zu viel bekommen.“

Somit starteten die Oldenburgerinnen mit einem komfortablen 25:17-Vorsprung in Durchgang zwei, den sie weiter ausbauten. Nach den Treffern von Toni Reinemann, die erneut Top-Torschützin war, und einem Tempogegenstoß von Pam Korsten führte der VfL neun Minuten nach Wiederanpfiff mit 33:21 – und ließ so früh die Hoffnungen der Vipers schwinden, noch einmal heranzukommen.  Stattdessen diktierten die Gastgeberinnen auch im weiteren Verlauf das Geschehen – Torhüterin Sophie Fasold, die im zweiten Durchgang eingewechselt wurde, zog den Gästen endgültig den Zahn. So konnte Bötel die Chance nutzen, noch ein wenig zu testen. So agierten Ariane Pfundstein und Marie Steffen gemeinsam im Innenblock. „Das man da noch nicht die optimalen Absprachen hat, ist auch klar“, sagte Bötel: „Dementsprechend brauchen wir da deutlich mehr Kontakt in Richtung Final4. Wenn wir in das Endspiel einziehen wollen, müssen wir da defensiv eine Schippe drauflegen.“

Nach der Länderspielpause am nächsten Wochenende steht für den VfL das Highlight der Saison an. Am 9./10. März tritt Oldenburg zum Final4 im DHB Pokal in Stuttgart an. Halbfinalgegner ist der TuS Metzingen.

 

VfL Oldenburg – HSG Bad Wildungen 48:34 (25:17)

VfL: Kohorst, Fasold – Borutta (6), Teiken (7), Reinemann (9/3), Martens (1), Steffen (1), Carstensen (6), Feiniler (1), Pfundstein, Röpcke (3), Knippert (4), Korsten (4), Golla (3), Ronge (3)