Nächste Vertragsverlängerung beim VfL Oldenburg: Luisa Knippert hat ihren im Sommer auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert. Die 25-Jährige, die 2020 an die Hunte wechselte, bleibt dem Team von Trainer Niels Bötel somit bis mindestens 2025 erhalten. Nach ihrer Kreuzbandverletzung ist Knippert seit dem Herbst zurück – und hat „Blut geleckt“.

Es schien alles perfekt zu sein: Zum Ende der Saison 2022 hatte Luisa Knippet mit dem VfL Oldenburg im Final4 des DHB Pokals für Furore gesorgt, nicht nur die Silbermedaille gewonnen, sondern so auch die Qualifikation für die EHF European League geschafft.

Auf internationalem Parkett für den VfL auflaufen – Luisa Knippert, die sich seit ihrem Wechsel an die Hunte zur Führungsspielerin entwickelt hatte, war ihrem Europa-Traum ganz nah. Doch dann das: Im Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund, nur wenige Tage vor ihrer Europapokal-Premiere, riss sich die Oldenburger Rückraumspielerin das vordere Kreuzband. Der Traum vom Europapokalspiel geplatzt, die Saison frühzeitig beendet. „Es lief super und dann ist diese schwere Verletzung dazwischengefunkt“, blickt die 25-Jährige zurück. Statt mit den Oldenburgerinnen auf der Platte um Siege zu kämpfen standen für Knippert gezwungenermaßen ganz andere Themen im Fokus: Operation, Reha, sich aufs Spielfeld zurückkämpfen.

„Es war eine lange und schwere Zeit, da muss man nichts schönreden“, sagt Knippert, für die der Kreuzbandriss die erste größere Verletzung in ihrer Karriere war: „Man steht sonst mit dem Team zusammen auf dem Feld, plötzlich kämpft man alleine darum, zurückzukommen. Ich bin aber sehr dankbar dafür, was der Verein mir ermöglicht hat, um zu alter Stärke zurückzufinden.“ Fast auf den Tag genau ein Jahr dauerte es, bis Luisa Knippert, wieder in der Bundesliga auflaufen konnte und bei der HSG Bad Wildungen mit zwei Treffern einen perfekten Einstand erlebte. „Ich habe mit der Zeit gelernt, dass die Verletzung nicht nur negative Aspekte hatte. Man nimmt viel aus solch einer Zeit mit, kann daran wachsen.“

Mittlerweile hat sich die Rechtshänderin wieder vollends zurückgekämpft, die Absprachen und das Timing mit den Mitspielerinnen passen. „Lui ist ein unheimlich wichtiger Part in unserem Team“, sagt VfL-Geschäftsführer Andreas Lampe: „Sie ist super aus ihrer Kreuzbandverletzung zurückgekommen. Man merkt immer mehr, welch eine Intensität sie unserem Angriffs- und Abwehrspiel auf der Halbposition gibt.“ Mit ihrer Stärke im Eins-gegen-Eins und in der aggressiven Deckung sei sie eine hervorragende Ergänzung zu Lisa Borutta. „Dazu ist sie als Person in der Mannschaft enorm wichtig“, betont Lampe: „Wir freuen uns deshalb, dass sie für die nächste Saison zugesagt hat.“

Bis 2025 hat die 25-Jährige ihren im Sommer auslaufenden Kontrakt an der Hunte verlängert. „Ich fühle mich hier sehr wohl, möchte hier mein Master zu Ende machen“, sagt Knippert: „Nach meiner Verletzungspause habe ich einfach Lust darauf, mein Niveau zurückzugewinnen und mich darüber hinaus weiterzuentwickeln. Dafür ist Oldenburg mit der Mannschaft und dem Umfeld perfekt. Beruflich, privat und sportlich passt alles zusammen, diese Balance ist mir unheimlich wichtig.“ Sportlich hat sie mit den VfL-Frauen in dieser Saison ohnehin noch eine Menge vor – in der Liga und insbesondere im Final4. „Es ist schon ein riesiger Erfolg, dass wir wieder dabei sind“, sagt Knippert: „Mit Metzingen haben wir einen bärenstarken Gegner vor der Brust. Aber wir müssen uns nicht verstecken, haben als Team schon gezeigt, dass wir mithalten können. Wir wollen auf jeden Fall ins Finale einziehen – es ist nichts Unmöglich.“

Helfen soll dabei auch die gute Stimmung helfen, die im Team vorherrscht. „Ich glaube das ist ein großes Plus, das wir da im Team haben. Es ist immer eine große Aufgabe, aus einem neuen Gefüge ein Team zu werden. Rein zwischenmenschlich passt es hier in Oldenburg aber einfach zusammen“, so Knippert. Das sei entscheidend: „Wenn man sich wohlfühlt, kann man seine Leistung auch voll entfalten und zeigen.“ Das soll auch ihr ganz persönlich in den nächsten Monaten helfen. „Ich habe wieder Blut geleckt. Natürlich muss gesundheitlich alles passen. Aber ich möchte den nächsten Schritt machen, weiter mehr Verantwortung nehmen um eine Schlüsselrolle zu spielen – und so ein Teil des Erfolges sein, den wir hoffentlich auch weiterhin haben werden.“