Ein prägendes Gesicht der vergangenen Jahre bleibt: Jane Martens hat ihren im Sommer auslaufenden Vertrag bei Handball-Bundesligist VfL Oldenburg um zwei Jahre verlängert. Die Außenspielerin, die seit 2017 Teil des Bundesligateams ist, unterschreibt einen Kontrakt bis 2026 – und setzt damit ihren Karriereweg an der Hunte weiter fort.

Es ist ein Moment, der fest in der Erinnerung von Jane Martens verankert ist: Sie ist Nachwuchshandballerin des SVE Wiefelstede, als sie und ihre Mitspielerinnen bei einem Bundesligaspiel des VfL Oldenburg mit den Handballerinnen des VfL Oldenburg einlaufen. An der Hand von Nationalspielerin Angie Geschke betritt Martens das Spielfeld der kleinen EWE Arena, spürt die großartige Atmosphäre auf dem Spielfeld.

Für sie steht fest: Das möchte sie auch einmal als Spielerin erleben. „Als junge Spielerin träumt man natürlich davon, einmal in der Bundesliga zu spielen. Dass es aber so optimal läuft, damit habe ich nicht gerechnet“, blickt die Außenspielerin zurück. 2012 kommt sie ihrem Traum einen ersten Schritt näher, wechselt in der C-Jugend zum VfL Oldenburg und macht hier in den folgenden Jahren mit guten Leistungen auf sich aufmerksam – die auch im Bundesligateam wahrgenommen werden.

Heute ist es auf den Tag fast genau sieben Jahre her, als für Jane Martens am 15. Februar 2017 ihr Debüt in der Bundesliga gibt. Im Spiel beim Thüringer HC wirft sie gleich in ihrem ersten Spiel ihr erstes Tor. Top-Torschützin ist in der Partie mit Angie Geschke ausgerechnet die Spielerin, mit der für Martens damals alles begann. Eineinhalb Jahre stehen sie gemeinsam für den VfL auf dem Spielfeld. Im Sommer 2017 unterschreibt sie ihren ersten Profivertrag.

Wer hätte damals im Februar 2017 gedacht, dass das junge Nachwuchstalent nicht nur ein fester Bestandteil des Oldenburger Bundesligakaders wird, sondern im Aufgebot mittlerweile auch die Spielerin mit der längsten Zeit im Bundesliga-Kader des VfL ist. Und so viel steht fest: Daran wird sich bis Sommer 2026 nichts ändern. Mit ihrer Vertragsverlängerung unterstreicht die Linksaußen, welche Bedeutung der VfL für sie hat. „Mein Lebensmittelpunkt ist hier in Oldenburg, ich fühle mich extrem wohl“, sagt sie: „Es passt einfach alles zusammen. Man merkt, dass hier gerade sehr viel passiert, sich der Verein professioneller aufstellt. Ich möchte das super gerne erleben und weiter begleiten.“

„Es waren mit Jane keine langen Verhandlungen“, berichtet Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg: „Wir sind sehr zufrieden, wissen, was wir aneinander haben und schätzen das sehr.“ Die Entwicklung der heute 24-Jährigen sei über die sieben Jahre dabei bemerkenswert. „Sie besticht durch ihren kämpferischen Einsatz, hat immer eine super Einstellung, ganz egal ob im Spiel nach vorne oder hinten und gibt dem Team immer unheimlich viele Emotionen in jedem Spiel.“ Mit Martens und Lana Teiken sieht der VfL-Geschäftsführer den VfL auf der Linksaußenposition perfekt für die nächsten zwei Jahre aufgestellt. „Wir sind sehr froh, Jane weiter bei uns an Bord zu wissen.“

Als Martens ihre Zeit im Bundesligateam startete, war sie die Jüngste im Aufgebot, mittlerweile ist sie eine der erfahrensten VfL-Bundesligaspielerinnen. „Damals waren viele Spielerinnen mit internationaler Erfahrung dabei und ich als Jungspund mittendrin. Heute ist das ganz anders, wir sind sehr viele junge Spielerinnen, die zwar noch nicht so erfahren, aber talentiert sind und darauf brennen, sich weiterzuentwickeln.“ Martens ist dabei mittlerweile nicht mehr wegzudenken aus dem VfL-Aufgebot. „Es hat in den sieben Jahren so viele tolle Erlebnisse gegeben“, blickt sie zurück. Ihr erstes Final4 im DHB Pokal, das der VfL 2018 gewinnt, muss sie dabei vor dem Fernseher verfolgen. „Ich war nach einer Schulterverletzung frisch operiert und konnte nicht mitreisen“, sagt sie. Umso größer war die Freude bei der Qualifikation vier Jahre später. „Es war ein super cooles Erlebnis. Ich habe dem Final4 schon in den Wochen davor entgegengefiebert“, verrät die 24-Jährige, die es in Stuttgart mit ihrem Team bis ins Endspiel schafft.

Den Finaleinzug hat Martens auch in diesem Jahr fest im Blick. „Wir haben bislang eine richtig gute Saison gespielt“, sagt sie: „Gerade mit dem Team, in dem noch einmal viele jüngere Spielerinnen dazugekommen sind, ist das schon stark.“ Der gesamte Kader habe sich auf Anhieb gut verstanden. „Das liegt nicht nur am Team, sondern auch am tollen Umfeld. Dadurch, dass wir ein sehr familiärer Verein sind, konnten sich die neuen Mädels schnell und gut zurechtfinden. „Der sechste Platz nach der Hinrunde kann sich sehen lassen, ich glaube aber, dass wir dort noch nicht am Ende sind.“

Und auch der Karriereweg von Jane Martens, den sie in den vergangenen Jahren so eindrucksvoll hingelegt hat, soll noch lange nicht enden. Was als Einlaufkind an der Hand von Angie Geschke mit einem Traum begann, ist Wirklichkeit geworden. Heute ist Martens diejenige, mit der die Nachwuchsspielerinnen an der Hand auf das Spielfeld der kleinen EWE Arena laufen, zu ihr aufblicken – und vielleicht genau den gleichen Traum haben, wie sie damals: Einmal für den VfL Oldenburg in der Bundesliga spielen. Dass solche Träume in Erfüllung gehen können, dafür ist Jane Martens wohl der beste Beweis.