Auswärts sind die Oldenburger Bundesliga-Handballerinnen am Osterwochenende gefordert. Am Samstag, 19.30 Uhr, gastieren die Huntestädterinnen beim frischgebackenen Pokalsieger TuS Metzingen. Für die Oldenburgerinnen geht es beim Duell in Baden-Württemberg aber um weitaus mehr als eine Revanche für die Niederlage im Pokal-Halbfinale vor wenigen Wochen. Das Team von Trainer Niels Bötel möchte die Siegesserie aus zuletzt drei Siegen in Folge weiter ausbauen.

Es war pure Dramatik, die sich Anfang März in der Stuttgarter Porsche Arena abspielte. 26:26 stand im Halbfinale des DHB-Pokals zwischen dem VfL und dem TuS Metzingen auf der Anzeigentafel, als die Schlusssirene ertönte. 

Nach einem packenden Schlagabtausch zum Auftakt des Final4 in der baden-württembergischen Landeshauptstadt – wechselnden Führungen inklusive – war nach 60 Minuten kein Sieger gefunden. Die Entscheidung über den Einzug ins Endspiel musste somit im Siebenmeterwerfen fallen. Und auch hier wollte das Duell kein Ende nehmen, erst nach 16 Werferinnen stand fest: Der TuS Metzingen steht im Finale, für den VfL Oldenburg ist der Traum vom Pokalgewinn geplatzt. Einen Tag später hatten dann beide Teams Grund zum Jubeln. Während die Huntestädterinnen Platz drei perfekt machten, sorgte Metzingen gegen den Favoriten SG BBM Bietigheim mit 30:28 für einen wahren Coup.

Nicht einmal drei Wochen sind seit dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams vergangenen, die aktuelle Ergebnislage könnte dabei kaum unterschiedlicher sein. Während der VfL seit der Niederlage im Pokal-Halbfinale gleich drei Siege in Folge feierte (Pokal gegen Thüringer HC, Bundesliga gegen HSG Blomberg-Lippe und HSV Solingen-Gräfrath), warten die TusSies seit dem Pokal-Triumph auf ein Erfolgserlebnis (zwei Bundesliga-Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Buxtehuder SV). „Wenn man einen solchen Erfolg im Pokal feiert, dann fällt von einem erstmal eine Menge ab“, weiß VfL-Coach Niels Bötel. Gleichzeitig ist der 37-Jährige aber auch gewarnt: „Sie werden sicherlich alles daran setzen, um zu Hause erfolgreich zu sein und das Spiel zu gewinnen.“

Am Samstagmorgen wird sich der Oldenburger Tross auf den Weg in Richtung Baden-Württemberg machen. „Für uns steht wieder eine lange Anreise von acht Stunden an. Da ist es wieder nicht so einfach, das direkt aus den Beinen zu bekommen“, so Bötel. Zudem stehen hinter einigen Spielerinnen seines Kaders mit Blick auf einen Einsatz wieder Fragezeichen. „Wir hoffen, dass alle den Weg mitmachen können, wie viele Spielanteile dann möglich sind, wird sich zeigen.“ Die Favoritenrolle sieht der VfL-Coach deshalb auch beim frischgebackenen Pokalsieger – obwohl der VfL als Tabellensechster (21:17 Punkte) beim Neunten der aktuellen Bundesligasaison (18:18 Punkte) gastiert. „Sie sind eine kampfstarke Truppe mit ausreichend erfahrenen Spielerinnen. Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie im Halbfinale“, sagt Bötel – und kündigt an: „Wir werden auf jeden Fall alles raushauen, um uns für die Halbfinal-Niederlage zu revanchieren und die Heimreise mit einem Sieg anzutreten.“