Zu einem schweren Auswärtsspiel brechen am Samstag die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg auf. Um 18 Uhr gastiert das Team von Trainer Niels Bötel bei der SG BBM Bietigheim. Die Bietigheimerinnen könnten die ohnehin schon geschichtsträchtige Woche mit einem Sieg am Samstag krönen. Doch entpuppt sich der VfL Oldenburg vielleicht als großer Spielverderber?

Es gibt weitaus leichtere Auswärtsspiele als das, was die Oldenburger Bundesliga-Handballerinnen am Samstagabend erwartet. Um 18 Uhr gastieren die Huntestädterinnen bei der SG BBM Bietigheim.

Dass das Team von Trainer Jakob Vestergaard in dieser Saison den dritten Deutschen Meistertitel in Folge perfekt machen wird, scheint beschlossene Sache. Sechs Punkte Vorsprung haben die Bietigheimerinnen vier Spiele vor dem Saisonende vor dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Dass man diesen noch aus der Hand geben wird – absolut unwahrscheinlich. Einzig der Zeitpunkt steht noch nicht fest. Mit einem Heimsieg gegen den VfL wäre Bietigheim der Titel – dank des gigantischen Vorsprungs bei der Tordifferenz – wohl nicht mehr zu nehmen. Es würde in die perfekte Woche Vestergaard-Sieben passen, die am vergangenen Wochenende als erste deutsche Mannschaft überhaupt das Final Four der Frauen-Champions-League erreicht hat.

Ein Team jedoch kann zum großen Spielverderber werden. Denn in dieser Saison scheint sie nicht absolut utopisch zu sein, diese ganz kleine Chance, den großen Favoriten zu ärgern, ihm in einem einzigen Spiel vielleicht sogar ein Bein zu stellen. Dass das gelingen kann, bewies der TuS Metzingen im Finale des DHB-Pokals in Stuttgart, als sich die SG BBM in einem packenden Fight geschlagen geben musste. Und auch der VfL Oldenburg brachte die Bietigheimerinnen vor nicht allzu langer Zeit an den Rand einer Niederlage – ziemlich genau vor einem Jahr, beim 38:38 im Ligaspiel am 14. Mai. Es war der einzige Punkt in der gesamten vergangenen Spielzeit, den Bietigheim hier abgab.

„Ganz egal wie die Vorzeichen in Sachen Meisterschaft sind – dass Bietigheim in dieser Saison wieder verdient Deutscher Meister wird ist für mich klar“, sagt Oldenburgs Trainer Niels Bötel vor der Auswärtsfahrt nach Baden-Württemberg. Und: „Wir schauen da eigentlich auch nur auf uns. Wir wollen zeigen, was wir können und werden alles daran setzen, eine gute Leistung zu zeigen.“ Dass Bietigheim dabei als klarerer Favorit in das Duell gehen würde ist dabei klar: „Egal welche Spielerin aus dem Kader auf der Platte steht – sie haben in jeder Besetzung die Qualität, jeden Gegner zu dominieren“, weiß der VfL-Coach: „Somit hängt das Ergebnis nicht nur von uns ab. Wir haben aber in einigen Spielen gesehen, dass Gegner relativ lange drangeblieben sind. Das wollen wir nach der langen Auswärtstour auch versuchen.“

Für den VfL sind es noch drei Begegnungen, die auf dem Kalender stehen. Die Zeit möchte Coach Bötel weiterhin nutzen, um bereits den ersten Grundstein für die nächste Saison zu legen – schließlich bleibt der Oldenburger Kader soweit zusammen. „Wir versuchen schon viele neue taktische Situation reinzunehmen. Somit werden wir in der nächsten Saison nicht bei ,Null‘ in die Vorbereitung starten. Doch auch, wenn es bei uns tabellarisch nicht mehr viel geht: Wir wollen überall mit Vollgas reingehen.“ So auch gegen Bietigheim – ganz egal nun, ob man damit nun zum Spielverderber in Sachen Meisterschafts-Party wird.