Der VfL Oldenburg hat eine wegweisende Entscheidung auf der Trainerposition getroffen: Niels Bötel hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängert. Der Kontrakt des 37-Jährigen, der seit 2017 an der Seitenlinie der Huntestädterinnen steht, war ohnehin bis 2025 gültig. Zwei Spiele vor dem Saisonende haben sich Verein und Coach nun darauf verständigt, die erfolgreiche Arbeit langfristig fortzusetzen.

Es ist etwas, das man in der Sportszene wohl als Erfolgsgeschichte bezeichnen kann: Der VfL Oldenburg und Cheftrainer Niels Bötel werden auch in Zukunft zusammenarbeiten. Beide Seiten haben den im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängert – und damit frühzeitig für Klarheit in den Planungen für die Zukunft gesorgt. 

„Die Gespräche haben nicht wirklich lange gedauert“, erzählt Niels Bötel: „Es hat sich schnell herauskristallisiert, dass wir uns eine gemeinsame Zukunft vorstellen können.“ 2017 hatte der heute 37-Jährige das Kommando an der Seitenlinie des VfL übernommen und folgte damit auf Leszek Krowicki, der sich zwölf Jahre für die Geschicke in Oldenburg verantwortlich zeichnete und eine Ära prägte. Eine solche Ära hat sich mittlerweile auch unter Bötel entwickelt. „Wir haben gerade in den ersten Jahren viele Rückschläge hinnehmen müssen, wurden 2018 als erster Absteiger gehandelt“, erinnert sich Bötel: „Dort so herauszukommen und jetzt so dazustehen, ein etabliertes Team zu sein, das oben mitspielt, erfüllt einen mit sehr viel Stolz.“

Und: Die Motivation, den Verein, das Team voranzubringen ist beim Oldenburger Cheftrainer ungebrochen, vielleicht so groß wie nie zuvor. „Ich merke, dass wir uns intern weiterentwickeln, das Team zusammenhalten“, sagt Bötel: „Dadurch werden wir erfahrener, haben nun zweimal eine sehr gute Saison gespielt und uns stabilisiert. Und: Wenn ich sehe, wie das Team Lust darauf hat, sich weiterzuentwickeln, macht das unheimlich viel Spaß. Deshalb gibt es für mich keinen Grund, diese Arbeit nicht fortzusetzen.“

Dass Bötel der ideale Trainer für die Huntestädterinnen ist, das ist auch für die Verantwortlichen des VfL Oldenburg klar. „Für uns als Verein ist die Vertragsverlängerung von Niels der wichtigste Baustein für die Zukunft“, freut sich Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg, über die langfristige Zusage seines Cheftrainers: „Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass Niels ein riesiger Faktor für die jüngste Erfolgsgeschichte des Vereins ist. Wie er Spielerinnen geformt hat von Jugendspielerinnen bis in die Nationalmannschaft ist einfach sensationell.“ Auch neben dem Spielfeld nehme Bötel einen wichtigen Faktor ein, zeige immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten für den gesamten Verein auf. „Ihn interessiert das ,Große und Ganze‘ und nicht nur seine Bundesligamannschaf“, betont Lampe: „Für uns als Verein ist es ein riesiges Zeichen, dass wir einen Top-Trainer der Liga auch weiterhin an uns binden konnten. Es ist ein großes Kompliment an uns, wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist.“ Lampe freut sich dabei auf die Zusammenarbeit für die Zukunft. „Wir wollen auch die nächsten Schritte gemeinsam gehen, uns jedes Jahr Stück für Stück auf allen Ebenen verbessern. Wir sind unglaublich glücklich, Niels bis 2027 in Oldenburg zu haben.“

Kontinuität, das ist es, worauf man beim VfL an der Seitenlinie setzt – und was auch in Zukunft für erfolgreiche Zeiten an der Hunte sorgen soll. Bötel, der 2018 mit dem VfL den DHB-Pokal gewann, das Team zuletzt dreimal in Folge ins Final4 nach Stuttgart brachte und zuletzt zweimal im europäischen Wettbewerb antrat, hat ein Team geformt, dass auch Abgänge zuletzt auffing – nicht immer mit gestandenen Bundesligaspielerinnen, sondern vielmehr mit Talenten, aufstrebenden jungen Spielerinnen, die er immer wieder zu Höchstleistungen auf dem Feld antreibt. „Natürlich sind Erfolge, sind Titel immer etwas Besonderes. Aber es ist auch schön, die Entwicklung einzelner Mädels zu sehen, wenn sie zum Beispiel zu Lehrgängen eingeladen werden oder es in die Nationalmannschaft schaffen. Das zeigt mir und uns, dass wir nicht falsch liegen mit unserer Einschätzung, dass viel Potenzial vorhanden ist“, sagt Niels Bötel: „Natürlich sage ich nicht nein, wenn noch der eine oder andere Titel dazu kommt. Vornehmlich wollen wir aber in den nächsten Jahren die nächsten Schritte gehen. Wir blicken nach vorne und nehmen neue Ziele in den Blick.“ Und das gilt gemeinsam mindestens auch in den nächsten drei Jahren – bis 2027.