Heimspiel am Sonntag: VfL kämpft gegen Metzingen um Chance auf Europa

Die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga der Frauen kann der VfL Oldenburg nicht mehr gewinnen. Dafür geht es für die Mannschaft von Trainer Niels Bötel in den Playoffs nun noch um Platz fünf – und damit um einen möglichen Startplatz für den europäischen Wettbewerb. Zwei Siege benötigen die Huntestädterinnen auf diesem Weg. Den ersten gilt es am Sonntag, 11. Mai, gegen den TuS Metzingen zu holen. Um 15 Uhr erwartet die Oldenburgerinnen in der kleinen EWE-Arena ein K.o.-Duell – das an ein brisantes Aufeinandertreffen aus der jüngeren Vergangenheit erinnert.

Samstag, 9. März 2024: Es ist ein nervenaufreibendes Duell, das sich der VfL Oldenburg und der TuS Metzingen im Halbfinale des DHB-Pokals in der Stuttgarter Porsche Arena liefern. Erst im Siebenmeterwerfen fiel die Entscheidung über den Finaleinzug – die Metzingerinnen jubelten nach dem 31:30 gegen den VfL und besiegten einen Tag später völlig überraschend den Favoriten SG BBM Bietigheim.

14 Monate später kommt es nun erneut zu einem Duell zwischen Oldenburg und Metzingen in einem K.o.-Spiel. Nach dem Aus beider Teams im Playoff-Viertelfinale geht es jetzt um den Einzug ins Spiel um Platz fünf – und damit um die Chance auf die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Für die Verliererinnen bedeutet das Spiel hingegen das Saisonende.

Und das möchte die Mannschaft von Trainer Niels Bötel unbedingt noch eine Partie hinauszögern und die beiden Niederlagen aus der Viertelfinal-Playoffserie gegen die HSG Blomberg-Lippe – darunter ein 26:29 im Heimspiel – vergessen machen. „Klar gab es nach dem Aus ein kleines Tief“, erzählt Coach Bötel. „Aber als Mannschaft wollen wir jedes Spiel gewinnen. Wir können das verkraften – es ist kein Beinbruch, dass wir nicht unter den Top 4 in Deutschland sind.“ Blomberg habe eine starke Saison gespielt und sich den Halbfinaleinzug mehr als verdient. „Wenn wir über die vollen 60 Minuten bei 100 Prozent gespielt hätten, hätten wir sie an den Rand einer Niederlage bringen können“, so Bötel.

Lange Pause nach der Niederlage stand für seine Spielerinnen ohnehin nicht an. So standen die Trainingseinheiten wie gewohnt auf dem Programm – mit einer kurzen Unterbrechung von Freitag bis Sonntag. „Taktisch konnten wir uns auf den Gegner ohnehin erst ab Samstag vorbereiten“, erklärt Bötel. Metzingen hatte Borussia Dortmund in ein drittes Spiel gezwungen, musste sich dort jedoch mit 21:31 deutlich geschlagen geben. Somit kommt es nun zur Neuauflage des Pokalkrimis. Und: Die Duelle in der Hauptrunde hatten es bereits in sich. Das Hinspiel in Metzingen gewann der VfL mit 27:26, Anfang Januar revanchierte sich Metzingen in der kleinen EWE Arena mit 26:24. „Ich hoffe, dass wir jetzt wieder an der Reihe sind“, schmunzelt Niels Bötel, der ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. „Wir standen nicht umsonst in der Abschlusstabelle sehr eng beieinander.“

Gewarnt sein dürften die Huntestädterinnen besonders vor den erfahrenen TuS-Spielerinnen wie Julia Behnke, die zum Saisonende ihr Karriereende angekündigt hat. „Wir wollen in diesem Spiel von Beginn an da sein – ganz im Sinne eines Pokalspiels“, kündigt der VfL-Trainer an. „Wenn wir verlieren, sind wir raus. Wenn wir gewinnen, können wir in Richtung Europa schauen.“

Sein Team sei hochmotiviert, mit dem Faktor Heimspiel noch einmal alles auf die Platte zu bringen – und die Geschäftsführung um Andreas Lampe mit einer möglichen Europapokal-Qualifikation vor neue Herausforderungen zu stellen. Bötel: „Wir wollen gewinnen und Andy wieder vor Aufgaben stellen.“