Nach einem bitteren Re-Start in der Bundesliga wollen die Handballerinnen des VfL Oldenburg vor heimischer Kulisse zurück in die Erfolgsspur finden. Am Samstag, 27. Dezember, um 18 Uhr gastiert mit der HSG Blomberg-Lippe ausgerechnet der bislang ungeschlagene Tabellenführer in der kleinen EWE-Arena – und bringt gleich mehrere prominente Namen mit.
Ohne Punkte kehrte der VfL am vergangenen Wochenende aus Metzingen zurück. Beim 29:30 bei der TuS Metzingen lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, am Ende entschieden jedoch ausgelassene Großchancen und ein Siebenmeter in der Schlussminute gegen die Huntestädterinnen. „Der Einsatz und die Leistung haben gestimmt, aber unsere Trefferquote war nicht gut genug“, bilanzierte Trainer Niels Bötel nach der knappen Niederlage. Trotz der Enttäuschung bleibt Oldenburg mit 8:8 Punkten auf Rang fünf der Tabelle.
Nun wartet mit Blomberg-Lippe die wohl größte Herausforderung der bisherigen Saison. Sieben Spiele, sieben Siege – der letztjährige Vizemeister und Vize-Pokalsieger thront an der Tabellenspitze und unterstrich seine Ambitionen unter anderem mit deutlichen Erfolgen gegen Thüringen und Bensheim. Auch international sorgt die HSG in der European League für Aufsehen.
Besonders reizvoll ist das Duell auch aus nationaler Sicht: Gleich vier deutsche Vize-Weltmeisterinnen stehen sich gegenüber. Für den VfL gehen Jenny Behrend und Marie Steffen auf die Platte, bei den Gästen zählen Nieke Kühne und Alexia Hauf zu den Leistungsträgerinnen. Bei der jüngsten Weltmeisterschaft jubelten sie noch gemeinsam – nun kämpfen sie um wichtige Bundesliga-Punkte. „Blomberg kommt mit viel Selbstvertrauen und hatte nach der WM etwas mehr Zeit zur Vorbereitung“, sieht Bötel den Gegner leicht im Vorteil, glaubt aber an die Chancen seines Teams.
Ein Blick in die Statistik macht Mut: Im direkten Vergleich liegt Oldenburg mit 25:15 Siegen vorne. In der vergangenen Saison trennten sich beide Teams in der EWE-Arena 29:29. Offensiv verteilt sich die Last beim VfL bislang auf mehrere Schultern: Marie Steffen, Joanna Granicka und Laurentia Wolff führen die interne Torschützenliste mit jeweils 32 Trefffern an. Bei Blomberg sticht Nieke Kühne mit bislang 42 Saisontoren heraus.
„Wenn wir mit der gleichen Intensität wie gegen Metzingen spielen und unsere Chancen konsequenter nutzen, ist auch gegen Blomberg etwas möglich“, gibt Bötel die Marschroute vor. Rund 2300 Zuschauer werden zum letzten Heimspiel des Jahres erwartet – beste Voraussetzungen also für einen stimmungsvollen Handballabend und vielleicht eine Überraschung gegen den Spitzenreiter.
