Vom Hospitanten zum Co-Trainer: Tom Stibitzky komplettiert Trainerteam des VfL Oldenburg

Das Trainerteam bei Handball-Bundesligist VfL Oldenburg für die Saison 2025/26 ist komplett. Tom Stibitzky wird als neuer Co-Trainer künftig an der Seite von Cheftrainer Niels Bötel agieren. Der 30-Jährige wechselt im Sommer vom FSV Mainz 05 in die Huntestadt und tritt die Nachfolge von Kevin Ritter an, der sich im Laufe der aktuellen Saison aus beruflichen Gründen aus dem Bundesligateam zurückgezogen hatte.

Von einer Hospitanz im Herbst auf die Bundesliga-Trainerbank: Eigentlich wollte Tom Stibitzky nur einen Einblick in die Arbeit von Oldenburgs Cheftrainer Niels Bötel bei einem Handball-Bundesligisten bekommen. „Ich habe damals angefragt, ob ich hospitieren kann – einfach, um meinen Horizont zu erweitern und von einem Bundesligatrainer zu lernen“, erzählt der 30-Jährige. Doch aus diesem Besuch entwickelte sich mehr. „Der Kontakt ist in den Monaten danach nie wirklich abgerissen, wir haben uns weiter ausgetauscht“, so Stibitzky. Ende März erkundigte sich der Mainzer Coach dann zur Kaderplanung des VfL und erfuhr: Der VfL ist auf der Suche nach einem Co-Trainer. Bötel bot ihm den Job an. „Das Gespräch hat sich ein wenig verselbstständigt“, schmunzelt Stibitzky, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich seinen Vertrag in Mainz bereits verlängert hatte. „Am Ende haben wir entschieden: Wir machen das jetzt!“

Handball steht für Tom Stibitzky schon fast sein gesamtes Leben im Mittelpunkt. Mit vier Jahren begann er bei der südhessischen SG Wallau/Massenheim mit dem Sport, der ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat – und das nun schon seit fast 27 Jahren. Erst als Spieler, später bei der TG Eltville auch als Jugendtrainer. 2013 übernahm Stibitzky dort eine Jugendmannschaft, führte sie bis in den Frauenbereich. Vor drei Jahren wagte er schließlich den nächsten Schritt im Trainerbereich, wurde Co-Trainer des Drittliga-Teams beim FSV Mainz 05, wo er mittlerweile die Hauptverantwortung trägt.

„Ich halte viel von Niels als Trainer“, sagt der neue Co-Trainer der Oldenburgerinnen. „Seine Idee vom Handball deckt sich stark mit meiner, das habe ich auch bei meinem Besuch in Oldenburg gespürt. Der VfL ist eine tolle Adresse im Frauenhandball, mit starker Jugendarbeit und einer gesunden Struktur. Und: Die Bundesliga ist für jeden Trainer ein Ziel.“ Beruflich kann Stibitzky zudem seinen Job im Bereich Luftfracht-Logistik auch aus Oldenburg weiterführen, aktuell befindet er sich auf Wohnungssuche.

Eine große Unterstützung von Beginn an – das hat sich der neue Co-Trainer in der Huntestadt vorgenommen. „Ich möchte Niels in allen Bereichen zur Seite stehen – bei der Spielvor- und Nachbereitung, der Trainingsgestaltung, aber auch als Ansprechpartner für die Spielerinnen. Ich sehe mich da auch als Bindeglied zwischen Team und Cheftrainer.“

VfL-Geschäftsführer Andreas Lampe freut sich über die Verpflichtung, die für ihn überraschend zustande kam: „Als Tom bei uns hospitiert hat, haben sich alle sofort gut mit ihm verstanden.“ Der Kontakt zwischen ihm und Cheftrainer Niels Bötel sei nie abgerissen – und aus einer WhatsApp-Floskel dann plötzlich Ernst geworden. „Dass Tom wirklich nach Oldenburg kommt, hätten wir nicht gedacht – umso schöner, dass es klappt“, sagt Lampe. „Er passt menschlich und fachlich hervorragend ins Team und ist für uns ein absoluter Gewinn für die Zukunft.“