Der VfL Oldenburg steht vor einem besonderen Handball-Wochenende: Gleich zweimal innerhalb von drei Tagen geht es für die Mannschaft von Trainer Niels Bötel in der EHF European League um das Weiterkommen. Gegner in der dritten Qualifikationsrunde ist der kroatische Vertreter RK Dalmatinka Ploče – der Gewinner dieser beiden Spiele zieht direkt in die Gruppenphase ein.
Beide Partien werden in der kleinen EWE-Arena ausgetragen: am Freitagabend um 19 Uhr und am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr. Ploče hat das Heimrecht an die Oldenburgerinnen abgetreten – ein Vorteil, den der VfL unbedingt nutzen will.
Nach einem Freilos in der zweiten Runde greift Oldenburg nun erstmals in dieser Saison den Wettbewerb ein. Zuletzt war der VfL mehrfach knapp gescheitert. In der Saison 2023/24 scheiterten die Grün-Weißen in der dritten Runde am deutschen Rivalen HSG Bensheim/Auerbach. Die letzte Gruppenphasen-Teilnahme liegt bereits acht Jahre zurück – in der Saison 2016/17, damals noch im EHF Cup. In diesem Jahr soll das Unterfangen nun unbedingt gelingen. Doch: Trainer Niels Bötel weiß, dass seine Mannschaft vor einer anspruchsvollen Aufgabe steht: „Letztlich weiß man in solch einem Europapokalspiel nie so genau, was einen eigentlich erwartet. Es gibt keinen wirklichen Vergleich, den man ziehen kann, da sie gegen kein Team gespielt haben, gegen das wir in dieser Saison auch gespielt haben.“
Der reine Blick auf die Zahlen des Gegners zeigt: Dalmatinka Ploče ist in Kroatien derzeit gut in Form. Nach acht Ligaspielen liegt das Team mit 13 Punkten auf Rang drei und gewann zuletzt dreimal in Serie. Auch in der vergangenen Saison beendeten die Kroatinnen die Liga als Dritter und sicherten sich so das Ticket für den europäischen Wettbewerb. „Es wird sicherlich ein harter Fight gegen ein Team, das in verschiedenen Formationen offensiv verteidigt“, sagt Bötel.
In der Vorbereitung legte der VfL den Schwerpunkt auf die taktische Arbeit – vor allem auf das Verhalten gegen die offensive Abwehr der Kroatinnen. „Wir haben noch einmal offensive Abwehr trainiert. In der Bundesliga hatten wir so keinen Gegner, der wie die Kroatinnen verteidigt“, erklärt Bötel. „Und mit Blick darauf, dass nach den Spielen eine längere Pause auf uns wartet, haben wir den Fokus auf taktische Themen gelegt.“
Vor der WM-Pause wollen die Oldenburgerinnen noch einmal alles reinwerfen, schließlich zählt in den beiden Begegnungen nur eines: der Einzug in die Gruppenphase – etwas, das dem Verein seit Jahren verwehrt geblieben ist und auch für Coach Niels Bötel eine Premiere wäre: „Ich hoffe, dass wir schnell ins Spiel finden und gleich das erste Duell gewinnen. Dann geht man in das zweite ohne den Druck, einen Rückstand aufholen zu müssen.“
