Nächster Kracher zum Jahresende: VfL Oldenburg empfängt Borussia Dortmund

Kurz vor dem Jahreswechsel befinden sich die Handballerinnen des VfL Oldenburg im Bundesliga-Dauereinsatz: Nach dem 29:30 beim TuS Metzingen kurz vor Weihnachten und dem starken 30:26 am Samstag gegen die HSG Blomberg-Lippe ist das Team von Trainer Niels Bötel erneut gefordert. Am Dienstag, 30. Dezember, 18 Uhr, gastiert mit Borussia Dortmund das nächste Bundesliga-Schwergewicht in der kleinen EWE Arena.

Die Nachfrage nach Tickets unterstreicht die Vorfreude auf das Duell zweier Topteams: Wie schon beim Weihnachtsspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe wurden erneut die Zusatztribünen geöffnet – dennoch ist die Arena komplett ausverkauft. 2.400 Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich auf eine stimmungsvolle Kulisse freuen, die der VfL zuletzt mit dem starken Auftritt gegen den Spitzenreiter selbst mit entfacht hat. Mit dem Erfolg gegen Blomberg-Lippe bewiesen die Huntestädterinnen eindrucksvoll, dass sie auch in dieser Saison mit den Großen der Liga mithalten können. Nun folgt mit Borussia Dortmund das nächste Schwergewicht. Der BVB reist mit Rückenwind nach Oldenburg: Am vergangenen Wochenende setzten sich die Westfälinnen deutlich mit 36:28 gegen Frisch Auf Göppingen durch und belegen aktuell mit 12:2 Punkten Rang drei der Tabelle. Sechs Siege in Folge in Liga und DHB-Pokal sprechen eine klare Sprache.

Besonders schmerzlich in Erinnerung ist aus Oldenburger Sicht der 31:24-Erfolg der Dortmunderinnen im Viertelfinale des DHB-Pokals, mit dem der Traum vom Final4 platzte. In der Bundesliga musste sich der BVB bislang nur einmal geschlagen geben – beim 32:38 gegen die HSG Bensheim/Auerbach am zweiten Spieltag. Ansonsten überzeugt das Team von Trainer Henk Groener mit Konstanz und individueller Qualität. Allen voran Spielmacherin Alina Grijseels, die mit 55 Treffern Top-Torschützin des BVB ist. Mit Torhüterin Sarah Wachter und Kreisläuferin Lisa Antl gehören zudem zwei weitere deutsche Vize-Weltmeisterinnen zum ausgeglichen besetzten Kader.

VfL-Cheftrainer Niels Bötel blickt dem Duell mit Respekt, aber auch Zuversicht entgegen: „Nach solch einem Sieg wie gegen Blomberg ist immer schwer zu sagen, was das für einen Einfluss auf die nächste Partie hat. Auf der einen Seite kann man den Schwung aus dem Erfolg mitnehmen, auf der anderen ist gegen einen solchen Gegner wie Dortmund vielleicht auch eine Niederlage am Spieltag zuvor eher ein Vorteil. Klar ist: Wir wollen mit Selbstvertrauen ins nächste Spiel gehen.“ Der Sieg gegen Blomberg habe gezeigt, wozu sein Team in der Lage ist: „Das Gute ist, dass wir nach dem Blomberg-Sieg wissen, dass wir ein Top-Team schlagen können – und das nicht nur zu Saisonbeginn, sondern auch zu einem Zeitpunkt wie am 9. Spieltag.“

Dennoch sieht Bötel die Rollen klar verteilt: „Grundsätzlich sollte Dortmund aus meiner Sicht eher die Position von Ludwigsburg einnehmen als vielleicht Blomberg. Sie haben deutlich mehr Profis, bringen noch mehr finanzielle Möglichkeiten mit. Anhand der Einzelspielerinnen verfügt Dortmund definitiv über einen enorm starken Kader, insbesondere in der Breite.“ An den eigenen Anspruch ändert das jedoch nichts. Spätestens das Blomberg-Spiel hat gezeigt, dass der VfL die Qualität besitzt, auch im Konzert der Großen ein entscheidendes Wort mitzureden hat, warum also nicht auch gegen Borussia Dortmund. Bötel: „Wir wollen schauen, ob wir Dortmund ärgern können. Wir wollen es aber wieder versuchen, für eine Überraschung zu sorgen und die Punkte in Oldenburg behalten.“